Callie Wonderwood
Von Mia Sheridan habe ich vor ein paar Jahren "Im nächsten Leben vielleicht" gelesen und das mochte ich ganz gerne, deswegen wollte war ich sehr gespannt auf ihr neustes Buch. Nur leider hat mich das nicht richtig begeistern können. Neugierig hat mich auch die Idee gemacht - Kira braucht dringend Geld, weil sie sich von ihrem Vater und ihrem Verlobten abgewendet hat, und darauf ihr Konto gesperrt wurde. Sie wollte einfach nur unbedingt weg und ihr Vater will das jedoch auf keinen Fall akzeptieren. Kiras einzige Option ist ihr Erbe von ihr Großmutter, allerdings ist die Auszahlung des Gelds an Bedingungen geknüpft. Und so kommt Kira die verrückte Idee sich für kurze Zeit einen Ehemann zu suchen. Als sie zufällig einen Mann aus einer Bank kommen sieht, der auch total verzweifelt scheint, macht sie ihm spontan das Angebot, nach einer Hochzeit das Geld zu teilen. Ein paar Monate will sie dann zum Schein bei ihm wohnen, damit ihr Vater nicht misstrauisch wird, sich dann scheiden lassen und ihn für immer in Ruhe zu lassen. Im ersten Moment will sich Grayson darauf nicht einlassen, aber er stimmt schließlich doch zu, weil er das Geld für sein Weingut mehr als nur gut gebrauchen kann. Er hat in Napa Valley keinen guten Ruf und wird wie ein Aussätziger behandelt, weil er ein paar Jahre im Gefängnis war. Zitat Kira : "Jetzt mussten wir nur noch aufs Standesamt und heiraten. Dann wäre ich die Frau eines Drachen. Eines alles andere als anziehenden, nervtötenden Drachen. Weil ich nur auf diese Weise an mein Erbe kam." Zu Beginn können sich Kira und Grayson überhaupt nicht leiden und streiten sich ständig. Beide sind starrsinnig und willensstark, provozieren sich gegenseitig. Dabei benutzen sie Spitznamen, wie Drache oder Hexe, anfangs um sich zu beschimpfen (und später dann liebevoll). Wie sie sie ihn z.B. "als geschupptes Biest" bezeichnete fand ich von Anfang seltsam und mit der Zeit wurde das leider etwas nervig. Sie versuchen die Heirat und wie Geschäftspartner miteinander zusammen zu arbeiten. Das fällt ihnen aber nicht leicht, weil sie sich nicht gut verstehen und mit der Zeit entwickeln sie Gefühle für den jeweils anderen und sind davon jedoch nicht begeistert und wollen es unterdrücken. Denn sie sind unabhängig voneinander der Meinung, es könnte nur schlecht enden. Zitat Grayson : "Es würde niemals funktionieren. [...] Wir konnten es uns schlicht nicht leisten, uns in eine Grauzone zu wagen, die sich nicht genauer definieren ließ. Damit würden wir am Ende beide auf die Nase fallen." Leider sind mir die beiden Protagonisten nicht so richtig sympathisch gewesen. Zu Beginn des Buches waren sie für mich eher nicht neutral, ich fand sie nicht total unsympathisch, aber das Gegenteil war auch nicht der Fall. Im letzten Drittel hat sich das dann aber ins Negative verändert und ihr Verhalten hat mich immer mehr gestört. Ihre Liebesgeschichte war nicht schlecht und eigentlich lese ich sehr gerne Hass-Liebe-Geschichten, aber hier konnte es mich nicht wirklich überzeugen. Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen, flüssig und angenehm zu lesen und abwechselnd hat sie aus der Sicht von Kira und Gray geschrieben. Fazit : War leider nur okay und konnte mich nicht so berühren und begeistern, wie ein anderes Buch der Autorin.