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Bücherratte

Posted on 27.1.2021

Wer sich für Philosophie interessiert, kommt an Jean-Paul Sartre vermutlich kaum vorbei. "Der Ekel" ist sein erster Roman und der erste existenzialistische Roman überhaupt. In Form von diversen Tagebucheinträgen begleiten wir den Historiker Antoine Roquentin, der eher als Einsiedler durch die Welt zu gehen scheint. Eines Tages bemerkt er eine Veränderung, die ihn heimsucht, den immer größer werdenden Ekel vor der Welt. Diesem versucht er natürlich auf den Grund zu gehen, was dazu führt, dass er sich intensiv mit sich selbst und dem Aufbau der Welt zu beschäftigen und darüber auf existenzialistische Manier zu philosophieren. Dabei merkt er letztendlich wie absurd und sinnlos sein Leben doch ist und bricht seine Dissertation ab. . In seinem wunderbaren Schreibstil erörtert Sarte in seinem Werk die großen philosophischen Probleme. Was ist der Mensch? Was ist die Existenz und warum gibt es den Tod? Unglaublich viele Textstellen habe ich mir markiert, denn man findet sehr viel schönes. Der Existenzalismus wird einem anschaulich erläutert und das Verständnis für ihn gefestigt, so macht(e) seine Lebenswirklichkeit ihn doch so beliebt und greifbar. Wir tauchen tief in die Gedanken und Psyche unseres Hauptcharakters ein, der irgendwann beinahe wahnsinnig wird und uns einen Stream of Consciousness ohne Punkt und Komma hinterlässt. Skurril, schockierend, aber dennoch lehrreich und interessant. Jedem, der Freund:in von Sartres Werk und Philosophie ist oder es werden möchte, würde ich diesen Roman wärmstens empfehlen! (Höchstens eine Triggerwarnung für Vergewaltigung und Mord möchte ich aussprechen, besonders in der ungekürzten Ausgabe!)

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