Pamina
Diese Rezension zu schreiben fällt mir ehrlich schwer. Vielleicht liegt es daran, dass ich dieses Jahr mit einigen sehr guten Büchern begonnen habe. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich mittlerweile seit fast fünf Jahren beinahe ausschliesslich Psychothriller und Thriller lese. Vielleicht war ich dieses eine Mal einfach schlau genug, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Leider hat mich „Die App“ überhaupt nicht überrascht. Ich habe es tagelang mit mir herumgetragen, versucht damit zu beginnen, es interessiert zu lesen. Doch die Motivation fehlte mir schlicht. Als ich mich nun trotzdem dazu durchrang, hatte ich es innerhalb von sechs bis sieben Stunden gelesen. Leider weniger weil es so spannend war, sondern weil ich einfach damit fertig werden wollte. Es war sehr enttäuschend, dass ich bereits zu Beginn des Buches die richtigen Schlüsse gezogen habe, zwei von den Tätern bereits als solche entlarvte und einen grossen Plot-Twist am Ende schon nach der ersten Bekanntschaft mit dem Charakter erahnt hatte. Das Einzige, was für mich unbeantwortet blieb, war der Grund für die Gräueltaten. Ich möchte Arno Strobel deswegen nicht abschreiben. Sein Schreibstil imponierte mir trotzdem sehr, genau so wie die Idee die hinter diesem Werk stand. Die Charaktere waren mehrdimensional und vor allem die Hauptperson sympathisch genug, dass man ihn siegen sehen wollte. Die Handlung ist dabei eigentlich sehr spannend. Im Hauptaugenmerk steht ein Überwachungssystem, welches mit einer Alexa zu vergleichen sein könnte. Strobel zeigt uns die Gefahren der heutigen Technologie auf, wenn auch in einem sehr brisanten Beispiel. Es ist für mich immer wieder spannend zu sehen, wie sehr die Meinungen über gewisse Werke auseinander gehen können, da mir dieses Buch von vielen auf anderen Buchliebhabern auf Instagram empfohlen wurde. Dies ist nicht zwingend eine Kritik am Autor, sondern eher eine gewisse Traurigkeit darüber, dass ich seine Absichten zu schnell durchschaute.