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shades_of_paper

Posted on 26.1.2021

Der neue Roman der Autorin von „Meine Schwester die Serienmörderin“ ist so unglaublich aktuell, dass genau jetzt die richtige Zeit ist, ihn zu verschlingen. Wir finden uns in einem Nigeria zu Zeiten des harten Lockdowns wieder und begleiten unseren Protagonisten Bambi in diesem schmalen Band. Neben der brisanten Thematik rund um die Mutterschaft des kleinen Babys, greift die Autorin aber auch weitere interessante Themen und Fragestellungen auf, die uns einige Einblicke in die heutige nigerianische Gesellschaft geben und zeigen, die der Alltag im Lockdown für Familien in Nigeria aussehen kann. Der Kürze des Romans, den ich vielleicht eher als Novelle betiteln würde, geschuldet, bleiben manche Dinge ein wenig oberflächlich, womit sie dem Leser jedoch Raum für eigene Interpretationen und Mutmaßungen lassen. Auch das Ende der Erzählung gestaltet sich recht offen und es wäre interessant gewesen, unseren Protagonisten noch ein wenig länger zu begleiten, da es besonders zu Schluss noch einmal richtig brisant wird. Sehr gut gelöst fand ich, wie die Autorin es geschafft hat, die Veränderungen in Bambis Überzeugungen und seinem Charakter besonders dem Baby gegenüber darzustellen. Er lernt, Verantwortung zu übernehmen und wird durch seine Erlebnisse in den wenigen Tagen, die das Buch umfasst, verantwortungsbewusster und reifer. Oyinkan Braithwaite werde ich auf jeden Fall im Auge behalten und zu gegebener Zeit auch noch einmal ihr Debut nachholen.

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