Susanne Matiaschek
Schon als ich das Cover das erste Mal gesehen habe, war ich total verliebt in dieses Buch. Aber als auf den Social Media Kanälen immer mehr Lobeshymnen auf dieses Werk erschienen, war ich definitiv neugierig. Ist es tatsächlich so gut, wie alle behaupten? Ich liebe Rockstar Storys, damit kriegt man mich eigentlich immer. Aber das hier würde ich nicht zwingend als eine beschreiben. Denn die Rockstar Atmosphäre wird viel mehr als passendes Setting eingewoben, um essentiellen Fragen auf den Grund zu gehen, um sich selbst auf den Grund zu gehen. Um die eigenen Ängste zu besiegen, um endlich zu erkennen, was wirklich wichtig ist im Leben. Theo und Winston bilden hier den Fokus. Dabei erfährt man ausschließlich Theos’ Perspektive, was sie einfach so unglaublich gut greifbar macht. Probleme hatte ich etwas mit ihrem Namen, denn er wollte nicht so recht zu ihr passen. Dafür mochte ich das Mädchen dahinter so viel mehr. Sie steht mit beiden Beinen fest im Leben. Hat die harte Seite des Lebens kennengelernt und beißt sich bis zum bitteren Finale durch. Sie ist verantwortungsbewusst , loyal, sensibel,aber auch sehr stark und mutig. Winston oder besser “Instagram” ,Gott, bei dem Namen könnte ich immer wieder loslachen, aber er passt einfach so perfekt. Zu schön ,um wahr zu sein. Zu real, als das es ein Traum sein könnte. Winston ist alles und gleichzeitig das, was man niemals möchte. Und er hat die Macht, Theos Herz zu brechen. Und daneben so unglaublich tolle Menschen wie Theos Grandpa und Erin. Besonders letztere hat mich immer wieder zum lachen gebracht. Sie sind nicht so extrem tiefgründig, aber sie gehen so sehr unter die Haut, dass man sie einfach liebt. Und Willow. Mein Herz es stolpert, tränt, eine Gänsehaut überzieht meinen Körper. So echt, so wahrhaftig, so herzzerreißend, dass ich einfach keine Worte finde. Das sind Momente, die mich so sehr berühren, die mir zeigen, mit was für Menschen, wir es hier zu tun haben. Wer sie wirklich sind, tief im Inneren. Und das gibt mir einfach so unglaublich viel. Am Anfang hab ich es nicht verstanden. Ich verstand nicht, was so besonderes an dieser Story ist. Und auf den ersten Blick ist sie das auch nicht. Bis man weiterliest und immer mehr einen Teil von sich selbst verliert. Es ist nicht, was sie sagen oder tun, sondern wie sie es tun. Mit einer Zärtlichkeit des Augenblicks, mit einem Brechen in der Stimme, dass dir so viel mehr erzählt, als Worte es je könnten. Dieses sanfte, dieses untrügliche Zeichen, das da einfach mehr ist. Die Entwicklung, die sich sehr zart, aber sehr eindringlich vollzieht. Und plötzlich stehst du mittendrin und kannst nicht mehr atmen. Dein Traum zum greifen nah und gleichzeitig gleitet dir alles aus den Händen. Ein Trugschluss, ein Moment der Stille und du kannst nicht mehr. Nicht mehr atmen, nicht mehr sein. Nichts mehr. Anne Goldberg hat so eine tolle Art zu erzählen, dass es mich immer mehr mitgerissen und emotional berührt hat. Dabei mochte ich die sanfte und leise Liebesgeschichte so sehr. Aber noch mehr mochte ich die Lebendigkeit, die ernsten Themen, die sie perfekt eingewoben hat. Mit einem Ausmaß, das dir das Atmen schwer macht. So voller Gefühl und Intensität, dass es dir den Atem raubt. Mit den Textpassagen über den Kapiteln bringt sie eine Dramatik ins Spiel, die mich vollends fertig gemacht und gefordert hat. Besonders das letzte Drittel hatte es in sich und hat mich selbst immer wieder zum nachdenken verdammt. Was diese Story so großartig macht, ist nicht grundsätzlich die Story selbst. Es sind die Menschen, die Themen und welche Emotionen sie dadurch transportiert. Dadurch legt sie so viel an Menschlichkeit zwischen die Zeilen, was einfach so unglaublich wichtig ist. Ich bin so unglaublich gespannt, was im nächsten Band auf mich wartet. Dieser Band hat mich restlos begeistert, auch wenn ich noch gern etwas mehr über die Band und auch über Theos Mum erfahren hätte. Insgesamt ein Werk, das zwar nicht auf den ersten Blick heraussticht, aber so viele Werte mit auf den Weg gibt. Unbedingt mehr davon. Fazit: Theos und Winstons Story ist kein typischer Rockstar Roman. Es ist das Leben, seine Hürden und Ergüsse. Anne Goldberg punktet hier mit verdammt tollen Charakteren, die mir so sehr unter die Haut gegangen sind. Willow, mein Herz es bricht, Stück für Stück immer mehr auseinander. Sie webt Themen und Werte ein, die so unglaublich wichtig sind und gleichzeitig transportiert sie damit Emotionen, die dem Ganzen so viel mehr geben, als es Worte je könnten. Ich liebe diesen Roman. Wegen seiner Feinfühligkeit, seiner Ehrlichkeit, auch Trauer und Wut anzusprechen und zu zeigen, dass man nicht perfekt sein muss. Das man hilflos sein, Fehler machen darf und einfach Mensch sein darf. Nicht nur für Rockstar Fans.