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Der Start in das Buch war angenehm, denn er brachte gleich die wichtigsten Eckpunkte der Geschichte auf den Punkt. So fiel es mir leicht, in das Geschehen hineinzugleiten und gleich von der jeweiligen Atmosphäre umhüllt zu werden. Denn obwohl der personale Erzähler durch die Ereignisse führte, durfte ich abwechselnd Mina und Adrian begleiten. Bei manchen Szenen mischten sich ihre Eindrücke, was ein umfassenderes Bild zeichnete und ein tieferes Erleben ermöglichte. Der Großteil der Handlungen spielte auf der Frankfurter Buchmesse und das gefiel mir ganz gut. Tanja Wagner gelang es, den Trubel solcher Messetage für die Aussteller einzufangen und nebenbei auch aufzuzeigen, dass sich nicht alle untereinander grün sind. Minas Lesungen hätten für meinen Geschmack ein klitzekleines bisschen mehr im Fokus stehen dürfen, denn nicht nur die Kids im Buch waren neugierig auf ihr Werk, sondern ich auch. Faszinierend empfand ich, dass Tanja Wagner in ihrem Buch mit erstaunlich wenigen Figuren auskam und es ihr dennoch gelang, eine aufregende Geschichte zu entwickeln. Die unterschiedlichen Charaktereigenschaften sorgten für eine interessante Vielschichtigkeit und ein lebendiges Feeling. Die beiden Hauptfiguren Adrian und Mina waren mir durchaus sympathisch, wobei ich Adrian mehr mochte. Minas Verhalten war mir bisweilen ein bisschen zu zickig und übertrieben. Ja, bei ihrer Vergangenheit und Angst vor dem unbekannten Stalker konnte ich eine gewisse Unsicherheit nachvollziehen, aber ihr Benehmen Adrian gegenüber war schon recht unfair. Anderseits mochte ich es, dass Tanja Wagner exzellent sezierte, wie uns Frauen doch die sprichwörtlichen Pferde in Gedanken durchgehen und wir Szenarien im Kopf entwickeln, die lediglich auf Mutmaßungen, aber nicht auf Tatsachen beruhen. Bei Mina war das auch so und dies sorgte für einen Konflikt, der mich gleichermaßen amüsierte und dennoch den Kopf schütteln ließ. Tanja Wagners Schreibstil war wie gewohnt flüssig und leicht. Durch eine figurative Sprache wurde eine emotionale Wirkung bei mir erzeugt, sodass ich mit den Figuren mitfühlen konnte und sich die Geschichte flott lesen ließ. Für meinen Geschmack hätte der Nervenkitzel rund um den Stalker intensiver sein können. Für mich war „Bodyguard – Liebe zwischen Büchern“ mehr ein romantischer Roman, denn hauptsächlich ging es um Mina und Adrian. Dafür überraschte mich am Ende die Wahrheit über den Stalker. Dies verband die Autorin geschickt mit einer dramatisch bedrohlichen Szenerie, die mich definitiv zu fesseln wusste. Fazit: Eine schöne Liebesgeschichte für ein paar charmante Lesestunden, die am Ende mit einem knackig kleinen Showdown zu überraschen weiß.