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Der Autor Ruben Laurin hat mit dem Buch „Die Jüdin von Magdeburg“ einen weiteren historischen Roman geschrieben, in denen die Juden eine wichtige Rolle einnehmen. Bisher ist dies ein eigenständiges Werk, sodass man es ohne weitere Vorkenntnisse lesen und genießen kann. Der Name Ruben Laurin ist das Pseudonym von dem Autor Thomas Ziebula, von welchem ich schon mehrere Bücher gelesen habe. Er schreibt im Bereich der historischen Romane, aber auch Fantasy oder auch Krimis. Aus seiner Feder habe ich schon mehrere Bücher gelesen und bisher hat Laurin es immer geschafft, mich von seinem Schreib- und Erzähltalent zu überzeugen. Und auch bei diesem historischen Roman ist es ihm ein weiteres Mal gelungen. Zunächst möchte ich die umfangreiche und liebevolle Gestaltung von diesem historischen Buch positiv erwähnen. Man merkt dem Buch an, wie viel Herzblut in diesem steckt. Eine wunderbare Karte vom historischen Magdeburg wurde beigefügt. Aber auch anderes Zusatzmaterial ist im Buch enthalten, welches mein Leserherz höher schlagen ließ. Besonders die Zeittafel aber auch das Personenregister habe ich gerne zur Hand genommen. Auch das Nachwort des Autors ist hilfreich, wird hier nochmal auf den Unterschied von Fakten und Fiktion eingegangen. Der Schreibstil konnte mich auch dieses Mal wieder überzeugen und in seinen Bann ziehen. Dieser ist angenehm und hat sich flüssig lesen lassen, man merkt jeder Seite an, dass der Autor mit Sprache umgehen und auch spielen kann. Sein bildgewaltiger Stil schafft es, dass ich mir alles gut vorstellen konnte. Dabei wird man in eine längst vergangene Zeit versetzt und bekommt dabei einen guten Eindruck über die damaligen Verhältnisse. Ein Bild wird gemalt, wie es damals vielleicht gewesen sein könnte. Sein bildhafter Schreibstil verschafft es, das man in das 13. Jahrhundert zurück katapultiert wird und alles hautnah miterleben kann. Ruben Laurin hat für dieses Buch eine umfangreiche Recherchearbeit geleistet, was man dem historischen Roman auf jeder Seite anmerkt. Ich persönlich habe viel über das Leben in Magdeburg im 13. Jahrhundert gelernt. Mir persönlich haben die Darstellungen des Lebens der einfachen Bevölkerung gut gefallen. Man erfährt viel über die Lebensumstände, womit das einfache Volk aber auch der kirchliche Mensch zu kämpfen hatte. Ganz besonders hat mir aber die Darstellung der Juden in Magdeburg zugesagt. Schon damals wurden sie abgegrenzt und ausgenutzt. Sie waren als Geldverleiher gut, wurden dann aber zur Rechenschaft gezogen, wenn mit diesem Geld etwas Unschönes finanziert wurde – obwohl sie dafür ja auch nichts konnten. Sie hatten wirklich kein einfaches Leben, mussten immer bangen, dass die christliche Kirche gegen sie vorgehen wird. Waren quasi auf ihr Wohlwollen angewiesen. Im Nachwort merkt der Autor an, dass er schon immer einen Ritterroman schreiben wollte und ihn mit diesem historischen Roman konnte er sich endlich diesen Traum erfüllen. Was wäre ein Ritterroman ohne Minnelieder oder gedichtete Verse, heimlich vorgetragene Lieder unter dem Fenster? Aber auch blutige Schlachten und Auseinandersetzungen dürfen hier nicht fehlen. Diese werden jedoch nicht zu detailliert beschrieben, ein gutes Mittelmaß wurde hier gefunden. Gut gefallen hat mir an diesem Buch auch die Charakterdarstellung. Sie ist detailliert und man merkt den Charakteren die Entwicklung an. Zum Beispiel an dem männlichen Protagonisten Wolfram. Zu Beginn des Buches ist er ein Knappe, der für seinen Ritter Minnelieder dichtet, damit dieser sie seiner Angebeteten vortragen kann. Doch ist Wolfram auch heimlich in diese Edelfrau verliebt und schwärmt für sie. Im Verlauf der Geschichte entwickelt er sich in einen Ritter mit Prinzipien. Er denkt über seine Taten nach und geht bedacht gegen seine Feinde vor und setzt sich auch für seine Freunde ein. Aber auch starke Frauenfiguren sind relevant für diesen Roman. Zum Beispiel die Begine Mechthild, die sich in Magdeburg behaupten muss und nicht nur Freunde in der Stadt hat. Ihre Predigten und Ansichten sind leider nicht überall beliebt und so macht sie sich einflussreiche Feinde. Aber auch die Jüdin Esther hat kein einfaches Leben und muss einige Hürden meistern und ihren Weg gehen. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt, sodass man einen vielseitigen Einblick in die Handlung bekommt. Auch lernt man die Charaktere besser kennen und bekommt dabei eine tiefere Verbindung zu ihnen. Alles in allem konnte mich der Autor Ruben Laurin mit seinem historischen Roman „Die Jüdin von Magdeburg“ wieder begeistern. Mit seinem bildhaften Schreibstil und seiner gelungenen Charakterdarstellung konnte er mich in das 13. Jahrhundert befördern. Ich habe mehr über das Leben – vor allem der Juden – in dieser schwierigen Zeit gelernt. Dafür möchte ich 4,5 Sterne vergeben. Auch gibt es von mir eine Leseempfehlung für Leser von historischen Romanen.