Merle
Inhalt: Nach den Ereignissen aus Band eins hat Tamara "Prefix of Death" abgeschworen und so langsam hat sie sich auch mit dem Gedanken angefreundet, nie wieder zu spielen. Doch dann steht plötzlich ihre ehemalige Rivalin Amanda Raskopi bei ihr vor der Tür und bringt ihren Entschluss mächtig ins Wanken. Amanda will ein reines Frauenteam gründen und damit die Männerdomäne des eSports aufmischen - zusammen mit Tamara an ihrer Seite. Der neue Spielmodus "Suffix of Death" kommt dafür wie gerufen und Tamara willigt schließlich ein. Doch auch dieses Mal wieder landet sie in einem Strudel aus Intrigen und Geheimnissen. Immer wieder muss sie sich der Frage stellen, ob Amanda wirklich an ihren Fähigkeiten interessiert ist oder ob Tamara einfach nur Mittel zum Zweck ist. Und als dann auch noch James Farck und ihre alten Teamkollegen auftauchen, scheint das Chaos perfekt. Meine Meinung: Der zweite Band schließt beinahe nahtlos an den ersten Band an und sorgt damit direkt für jede Menge Emotionen, sowohl bei Tamara als auch bei mir. Dank dieses emotionalen Tiefschlags war ich direkt wieder in der Geschichte drin und habe das Buch quasi inhaliert. Der Schreibstil war auch dieses Mal wieder sehr bildhaft und flüssig zu lesen, allerdings wirkten die Dialoge manchmal etwas gestelzt, wobei das dem Lesevergnügen keinerlei Abbruch getan hat. Tamara hat ihre Naivität zum größten Teil abgelegt und auch das Verhältnis zu ihren Eltern war endlich etwas besser. Nach dem ersten Band dachte man, dass sie das schlimmste nun hinter sich hätte, aber noch nie habe ich mich so sehr geirrt. Aber Tamara hat aus ihren Erfahrungen gelernt und geht ein wenig bedachter und vorsichtiger vor. Allerdings war sie in manchen Situation immer noch recht naiv und hat ihren Mitmenschen viel zu schnell vertraut. Tatsächlich gab es auch ein paar wenige Momente in denen ihr Handeln etwas out-of-character wirkte, wobei einige dieser Momente zum Ende hin, dann doch Sinn ergeben haben. Nicht nur die Gaming-Szene sorgt für jede Menge Chaos in ihrem Leben, sondern auch ihre männlichen Mitstreiter stellen ihr Leben ganz schön auf den Kopf. Und oh, was habe ich dieses Chaos geliebt! Dieses Mal gibt es auch Kapitel aus der Sicht einer anderen Person, wer jedoch dahintersteckt, wird erst am Ende aufgelöst. Die Kapitel spielen in der Vergangenheit und kommen dem aktuellen Geschehnissen immer näher, bis sie parallel zu Tamaras Kapitel verlaufen. Die ganze Zeit habe ich gerätselt, wer sich hinter dieser unbekannten Person verstecken könnte und obwohl ich kurz davorstand das Rätsel zu lösen, habe ich den Gedanken doch wieder verworfen, nur um am Ende von der Auflösung geschockt zu sein. Denn ernsthaft, auch wenn ich schon diese Vermutung hatte, war ich doch ziemlich überrascht. Der Aufbau der groben Handlung ist ähnlich wie im ersten Band: Tamara wird Teil eines eSports-Team und gerät dann in einen Strudel aus Lügen, Intrigen und Geheimnissen. Aber wer glaubt, dass es nun langweilig wäre, irrt sich gewaltig. Von Anfang an, wusste ich nicht, wem Tamara trauen und glauben darf. Wer Freund und wer Feind ist. Immer wieder habe ich neue Vermutungen aufgestellt, was dieses Mal passieren wird und immer wieder habe ich die Ideen verworfen. Die Spannung baut sich langsam auf und nimmt zum Ende hin immer mehr Fahrt auf, ehe es zum großen Showdown kommt. Und ganz ehrlich, das habe ich nicht kommen sehen. Jill hat es auch dieses Mal wieder geschafft, dass mich das Ende absolut fertig gemacht und mich mit tausend Fragen im Kopf zurückgelassen hat. Umso mehr hoffe ich, dass der Folgeband nicht allzu lange auf sich warten lässt, denn ich brauche ANTWORTEN!! Fazit: Ähnlich wie der erste Band ist auch SUFFIX OF DEATH viel mehr als "nur" ein eSports-Thriller, es geht um Freundschaft, Liebe, Familie und Vertrauen. Und Jill hat es auch dieses Mal wieder geschafft, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte und ich fiebere jetzt schon dem nächsten Buch von ihr entgegen. Falls ihr also mal etwas Anderes lesen wollt, dann kann ich euch die Fix-Reihe von ganzem Herzen empfehlen, auch falls ihr normalerweise nicht so viel mit Gaming oder eSports am Hut habt.