Profilbild von libraryoflove

libraryoflove

Posted on 22.1.2021

Ich kenne bereits einige über von Kylie Scott und hier muss ich sagen, dass sie sich mit diesem Buch selbst übertroffen hat. "Sweet Little Lies" ist meiner Meinung nach das Beste ihrer Bücher. Wieso, erfahrt ihr in dieser Rezension. In der Regel schreibt Kylie Scott etwas außergewöhnlichere Geschichten im Bereich New Adult. Auch hier thematisiert sie wichtige Themen, aber nicht in klassischen und typischen Geschichten. Das mag ich an ihren Büchern so sehr. Ihre Geschichten sind spannend, actionreich, außergewöhnlich und alles andere als klischeehaft. Es ist auf jeden Fall was neues, zumindest im Bereich New Adult. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es den meisten New Adult/Romance Lesern nicht gefallen könnte, weil das Buch deutlich von der Realität abweicht und sehr Hollywood-lastig ist. Mich hat das persönlich nicht gestört, weil ich auch gerne im Bereich Thriller und Action lese, aber es weicht schon sehr vom regulären Konzept eines Liebesromanes ab. Schon der Klappentext macht besagte Andeutungen und verspricht viel Spannung und das Versprechen hält sie definitiv ein. Die Spannungskurve ist immer konstant und aufrecht und nimmt an genau den richtigen Stellen zu. Beim Lesen wurde mir nie langweilig und das ist einer der wichtigsten Punkte bei einem Buch. Auch die Charaktere waren mindestens genau so gut und interessant wie der Inhalt des Buches. In dem Buch wird durchgehend aus Betty's Sicht geschrieben. Wir begleiten sie auf dem wohl aufregendsten Teil ihres Lebens. Nach der Explosion erfährt sie, dass ihr Verlobter Thom gar nicht der ist, für den sie ihn gehalten hat. Stattdessen entpuppt er sich als ein Geheimagent. Das ist alles, was ihr aus dem Klappentext entnehmen könnt, mehr werde ich euch nicht verraten. Allerdings muss ich sagen, dass meine Gefühle und mein Eindruck bezüglich Betty etwas gespalten sind. Einerseits ist sie eine starke junge Frau, die wirklich hart im Nehmen ist. Sie muss einiges durchstehen und doch gibt sie nicht auf. Obwohl sie dick ist, hat sie eine gesunde Beziehung mit ihrem Körper, ist stolz darauf und ist vollkommen zufrieden mit sich selbst, was ich wirklich sehr inspirierend finde. Es schenkt dem Leser ein gesundes Bewusstsein zu seinem eigenen Körper und das ist einer der Punkte, die ich an diesem Buch so toll finde. Gleichzeitig ist Betty aber auch ein wenig naiv. Die Geschichte ist sehr überholt, dann erwarte ich auch keine realistische Verhaltensweise der Charaktere, aber dafür, dass sie sich das erste Mal im Leben eines Geheimagenten findet, traut sie sich ziemlich viel. Einerseits vermittelt das den Eindruck einer starken, unabhängigen Frau, aber andererseits verlor ich dadurch ein wenig den Bezug zu ihr. Generell lässt sie sich nicht so schnell auf Thom ein nachdem sie ihn verlassen hat, auch wenn sie ihn immer noch liebt, und nimmt sich die Zeit, um ihn neu kennenzulernen. Klar, auf knapp 300 Seiten geht das dennoch recht zügig, aber trotzdem nicht zu zügig, was ich wirklich sehr verblüffend finde. Sie hat auch eine minimale Charakterentwicklung durchgemacht, was aber nicht so sehr auffällt, weil sie vorher auch schon sehr selbstbewusst und selbstbestimmt war. Vielleicht hätte man hier etwas anders machen können, damit die Entwicklung mehr zur Geltung kommt, weil das immerhin ein großer und wichtiger Teil der Charaktere ist. Bezüglich Thom und seiner Veränderung kann man nicht viel sagen, weil wir ihn nur als den Geheimagenten kennenlernen. Klar könnte ich ihn mit den Erzählungen von Betty vergleichen, aber das wäre nicht sehr aufschlussreich, weil er da immerhin nur eine "Rolle" gespielt hat und nicht er selbst war. Zu dem Geheimagenten-Thom fiel es mir allerdings schwer eine Beziehung aufzubauen. Er wirkte stets kalt und distanziert, ich konnte nicht zu ihm durchdringen, aber das macht gleichzeitig auch sein, schließlich ist er ein Geheimagent mit wenig Gefühlen und einer undurchdringlichen Fassade. Deswegen war es wiederum in Ordnung. Es ist eine seltsame Mischung, die ich bin heute nicht ganz verstanden hab und das wird sich wohl auch nicht ändern. Mindestens genau so faszinierend war es, dass ich seine Gefühle für Betty wiederum sehr stark wahrnehmen und auch wirklich fühlen konnte. Das Buch ist also emotional sehr verwirrend. Das Ende war zwar recht interessant, irgendwie verwirrend, emotional, ein wenig amüsant und gleichzeitig minimal überholt und kräftezehrend. Es war vorhersehbar, zumindest habe ich das Ende geahnt, aber ich habe nicht mit einer doppelten Wendung gerechnet. Die war dann wirklich sehr überzeugen und realitätsfern. Ich war einerseits beeindruckt, weil ich, wie bereits erwähnt, nicht damit gerechnet habe, aber gleichzeitig hat es mich zum Augenroller gebracht, weil es vorhersehbar war und ich den Eindruck hatte, als wäre diese Szene nur dar, um nochmal einen drauf zu legen, dabei wäre es ehrlich gesagt nicht unbedingt nötig gewesen. Fazit Alles in einem hat mir das Buch gut gefallen. Ich bin der Meinung, dass das das beste Buch von Kylie Scott ist, weil mich die außergewöhnliche Geschichte sehr fesseln konnte, mir viel Spaß beim Lesen bereitet hat und auch die einen oder anderen Emotionen in mir hervorgerufen hat. Ich muss zugeben, dass es vielleicht nicht jedermanns Geschmack ist, weil die Geschichte sehr überzogen und realitätsfern ist, aber meiner Meinung nach ist es eine schöne Abwechslung im Bereich Romance/New Adult. Die Charaktere sind zwar nicht perfekt, aber dennoch interessant und vermitteln die Geschichte, wie sie es nunmal sollten.

zurück nach oben