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ginnykatze

Posted on 22.1.2021

„Einer gegen alle, alle gegen einen.“ Der Psychotherapeut Dr. John Burgess ist in die Praxis eines Kollegen eingestiegen, um den Krankenhausalltag hinter sich zu lassen. Er musste tief in die Tasche greifen, um diesen Schritt zu gehen. Die Ruhe der Praxis bekommt ihm gut. Einer seiner ersten Patienten ist Christopher Maddock, ein bekannter Schriftsteller. Er erzählt John von seinen Albträumen, aber ein Geheimnis, das er hütet, kann er auch ihm nicht anvertrauen. Zitat Seite 250: „Das war Verhaltenstherapie par excellence.“ Als Maddock dann tot aufgefunden wird, gerät John in Verdacht einen Behandlungsfehler begangen zu haben. Er versucht alles, um diese unbegründete Beschuldigung aus der Welt zu schaffen. Dazu dient auch ein ihm zugespieltes Tagebuch, in dem die Träume Christophers aufgezeichnet sind. Kann sich John, der Unterstützung von seiner Tochter Poppy bekommt, von diesem Verdacht befreien? Zitat Seite 335: „Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu.“ Alles und Jeder ist gegen ihn und dann stellt sich ihm die Frage, was die „Vier Musketiere“ mit der ganzen Sache zu tun haben? Die Polizei scheint von seiner Schuld überzeugt und verhaftet ihn, doch dann bekommt John überraschend Hilfe von einem Patienten. Nun geht ein riesiges Katz- und Mausspiel los und das Ende ist nicht vorhersehbar. Fazit: Der Autor Matthias Ernst nimmt uns in seinem Thriller „Der Therapeut“ mit in die Träume und Psyche seiner Patienten. Schnell bin ich bei ihm und folge ihm nach England und Cornwell. Die Beschreibungen der Orte sind hervorragend erzählt. Der Schreibstil ist angenehm lesbar. Sehr detailliert, bildhaft und verständlich erzählt Matthias Ernst von den Therapiesitzungen, so dass ich ihm sehr gut folgen kann. Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet und überzeugen mich weitestgehend. Leider gelingt mir das bei Poppy nicht ganz. Für ein 15jähriges Mädel ist sie mir ein wenig zu taff und mutig. Auch ihre Auffassungs- und Kombinationsgabe finde ich etwas übertrieben erzählt. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Durch den gleichmäßig gehaltenen Spannungsbogen, die kurzen Kapitel und die geschickt vertuschten Geheimnisse, konnte mich dieser Thriller überzeugen. Mit diesem Zitat beende ich meine Rezension: „Ein nie gesühntes Verbrechen – verborgen in Träumen, die es zu entschlüsseln gilt.“ Ich vergebe hier verdiente 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Aber Vorsicht, einmal angefangen kann man dieses Buch nicht mehr aus der Hand legen. Lest selbst, denn dies ist ganz allein meine Meinung.

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