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monikafuchs

Posted on 22.1.2021

Für Introvertierte, die versuchen wollen, extravertierter zu werden   In der Ausgabe der Zeitschrift „Psychologie bringt dich weiter“ Heft Januar/Februar 2021 habe ich einen Artikel mit der Überschrift „Wie ich (etwas) extrovertierter wurde“ von Jessica Pan gelesen. Und am Ende des Artikels sah ich, dass die Autorin darüber auch ein Buch geschrieben hat. Da ich selbst zu den introvertierten Menschen gehöre, darunter aber nur bedingt leide, fand ich das Experiment der Autorin sehr interessant und wollte mehr darüber wissen. Als habe ich mir das Buch als e-book gekauft.   Jessica Pan, eine freischaffende Journalistin, wuchs in einer Kleinstadt in Texas auf. Ihr Vater stammt aus China und ihre Mutter ist eine amerikanische Jüdin. Sie hat noch einige Brüder, und die ganze Familie ist extravertiert. Die ganzen Familie? Nein, alle außer der Autorin. Die Autorin ist aber nicht nur introvertiert, sondern auch noch schüchtern. Und diese Kombination machte sie so unglücklich, dass sie sich zu diesem Experiment entschlossen hatte. Sie wollte versuchen, offener mit anderen Menschen umzugehen und neue Freunde finden. Dazu hat sie einiges ausprobiert, bei dem sich mir nur schon beim Lesen der Schlagwörter der Magen umdreht! Über dieses ungewöhnliche Jahr berichtet sie in diesem Buch. Herausgekommen ist eine Mischung aus einem Lebenshilfebuch und einem humorvollen Erfahrungsbericht.   Was also unternimmt Jessica Pan, um sich in größeren Gruppen zurechtzufinden, um neue Menschen kennenzulernen und ihre Schüchternheit einzudämmen?   Sie besucht einen Workshop, der verspricht, dass man danach fähig ist, Beziehungen zu anderen aufzubauen. Sie macht bei einem Live-Event mit, versucht sich an Improvisationstheater und tritt bei Stand-Up-Comedys auf. Sie versucht über Apps neue Freunde zu finden, verreist ein Wochenende alleine, wobei sie vorher nicht weiß, wohin es geht. Und sie darf dabei keine Reiseführer o.ä. verwenden, sondern soll die Menschen vor Ort nach Tipps fragen. Sie probiert bewusstseinserweiternde Drogen aus und lädt am Ende zu einer eigenen Dinner-Party ein.   Ich habe das Buch mit viel Belustigung gelesen. Aber ich habe für mich persönlich nur einen einzigen brauchbaren Tipp bekommen. Ich fand es ausgesprochen interessant, dass es auch in Deutschland Apps gibt, mit denen man Freunden finden kann und keine neuen Lebensabschnittsgefährten oder Bettgespielen. Das werde ich vielleicht bei Gelegenheit tatsächlich einmal ausprobieren. Aber die anderen Vorschlagen empfand ich für mich persönlich als zu gruselig, um deshalb über meinen Schatten zu springen. Allerdings hat Jessica Pan in ihrem Quellenverzeichnis noch zwei Bücher erwähnt, die mich sehr verlocken. Das erste davon – Susan Cain „Still“ aus dem Riemann Verlag – ist bereits auf meinem e-reader und ich lese es bereits. Davon werde ich bei Gelegenheit berichten. Bei dem zweiten – Brené Brown „Verletzlichkeit macht stark“ – muss ich erst noch die Leseprobe lesen, um zu schauen, ob es auch etwas für mich ist. Und ich weiß jetzt, warum England meine Seelenheimat ist! Die Menschen dort sind oftmals introvertiert und lassen andere Menschen in Ruhe, was natürlich schön ist, wenn man selbst gerade alleine sein möchte. Allerdings wird es dadurch natürlich umso schwerer, wenn man sich dann doch einmal einsam fühlt.   Ein sehr interessantes Buch für Introvertierte, die einmal etwas Neues ausprobieren möchten, oder einfach einmal Erfahrungen einer Frau lesen möchten, die etwas Neues ausprobiert hat.

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