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mabuerele

Posted on 20.1.2021

„...Klar wusste ich, dass wir umziehen. Mein ganzes Zimmer stand schließlich voll mit Kartons, und seit zwei Tagen hatte ich kein Bett mehr, nur noch eine Matratze...“ Mit diesen Sätzen beginnt ein tiefgründiges Kinderbuch. Die Geschichte lässt sich gut lesen. Der Schriftstil ist für die Zielgruppe geeignet. Doch das Buch weist eine Besonderheit auf. Das Geschehen wird abwechselnd von Jan und Flo erzählt. Dabei enthält Flos Part kaum Worte, aber eine Unmenge an Infografiken. Flo ist ein Genie in Mathematik. Sie wohnt im Nachbarhaus von Jan. Jan ist ein guter Schwimmer. In der neuen Schule gelingt es ihm anfangs, seine Defizite gut zu verbergen. Er hat Schwierigkeiten mit dem Lesen. Auf Initiative seiner Mutter geht Jan zu einer neuen Therapeutin. Die redet Klartext mit ihm: „...Versteh mich nicht falsch. Üben musst du. Ohne Training wird jeder schlechter. […] Aber ich werde dir nicht beibringen, perfekt zu lesen...“ Sie ermutigt Jan, mit seinen Stärken zu punkten. In der Schule stänkert Linus sofort gegen Jan. Als Jan ihn beim Schwimmen schlägt, fühlt Linus sich erneut herausgefordert. Sehr behutsam wird erzählt, welch gefühlsmäßiges Auf und Ab Flo und Jan durchmachen, bis aus dem Nebeneinander eine Freundschaft wird. Flo verdeutlicht Jan, dass ihre Begabung auch Schattenseiten hat. Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es ist sehr realistisch und spiegelt die Schwierigkeiten, aber auch die Stärken der Protagonisten gut wider.

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