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hapedah

Posted on 20.1.2021

In einem joratischen Gasthaus trifft Kihrin endlich auf die faszinierende Frau, der er schon in der Nachwelt begegnet ist - obwohl er sich inzwischen nicht mehr daran erinnert. Janel Theranon möchte ihn dafür gewinnen, gemeinsam mit ihr einen Drachen zu töten, denn sie haben in Relos Var einen gemeinsamen Feind, der alles daran setzt, eine uralte Prophezeiung über diesen Drachen real werden zu lassen..... "Der Name aller Dinge" von Jenn Lyons ist der zweite Teil der Trilogie "Drachengesänge", zum Verständnis ist es meiner Meinung nach unabdingbar, zuvor Band eins "Der Untergang der Könige" gelesen zu haben. Und wie schon jener Vorgängerband, hat mich auch dieser fantastische Roman von er ersten Seite an gefesselt und bis zum Ende nicht wieder los gelassen. Den Schreibstil der Autorin habe ich auch dieses Mal wieder als äußerst fantasievoll, spannungsgeladen, kreativ, faszinierend und komplex empfunden. Ähnlich wie in ihrem ersten Roman aus dieser Reihe, wird ein Großteil der Ereignisse in Vergangenheitsform abwechselnd von zwei Personen nach erzählt, bevor die Handlung schließlich in das Finale mündet, das sich in der Gegenwart abspielt. Den Rahmen der Geschichte bildet wieder die Aufzeichnung einer weiteren Person, die das Geschehen für ihren Dienstherrn nieder schreibt - und ebenso wie Thurvishar D´Lorus im ersten Buch nicht mit Fußnoten spart, die ihre persönliche Meinung zum jeweiligen Abschnitt verdeutlichen. Dieses Mal habe ich mir die Zeit genommen, zu den jeweiligen Fußnoten zu springen, die es zwar zum Verständnis nicht zwingend gebraucht hätte, mir aber ein umfassenderes Bild von Senera geliefert haben, die ansonsten nur aus der Sicht der beiden Erzähler beschrieben war. Die von Janel und Bruder Qaun erzählten Abenteuer sind im aktuellen Buch fortlaufend geschildert, was für manchen Leser sicher einfacher zu verstehen ist, als der Wechsel zwischen zwei Zeitebenen im Vorgänger. Zu Beginn sind Kihrin und Stern die einzigen vertrauten Personen in der Geschichte, neben Janel und Qaun werden noch einige weitere Figuren eingeführt, die im Verlauf keine ganz unbedeutende Rolle spielen werden. Kihrin wird somit in einem Großteil des Buches eher als Randfigur behandelt, Protagonist*in des zweiten Bandes ist ganz eindeutig Janel. Und da sie beinahe ihr ganzes Leben in Jorat verbracht hat, wird auch dieses Land mit seinen Gebräuchen sehr umfassend vorgestellt, Jenn Lyons hat hier erneut bewiesen, dass ihre Fantasie keine Grenzen hat und mich damit sehr bezaubert. Nach und nach hat sich beim Lesen dann ein Gefühl von Vertrautheit eingestellt, denn Janels Geschichte in der Nacherzählung spielt nicht nur im selben Zeitraum wie Kihrins und Klaues Bericht in "Der Untergang der Könige", es tauchen auch immer wieder Figuren auf, die auch im ersten Band agiert haben. Damit zeigen sich immer mehr Verbindungen zwischen Janels und Kihrins Leben, was mich jedes Mal aufs Neue erfreut hat. Insgesamt betrachtet ist auch der zweite Teil der "Drachengesänge" eines meiner Lesehighlights des Jahres geworden und ich empfehle diesen Roman - und seinen Vorgänger - mit Freude weiter! Fazit: Auch mit dem zweiten Band ihrer Trilogie ist es der Autorin gelungen, mich zu begeistern und zu faszinieren, für die komplexe, farbenfrohe und äußerst fantasievolle Geschichte gebe ich gern eine Leseempfehlung - natürlich nach Kenntnis des Vorgängerbandes!

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