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BookNerd

Posted on 19.1.2021

Virgin River steht unter Schock: Rick Sudder wird im Einsatz schwer verletzt und kehrt als gebrochener Mann nach Virgin River zurück. Liz will sich um ihren Freund kümmern, doch er stößt sie weg, ebenso wie seinen Ziehvater Jack Sheridan und jeden anderen, der ihm Hilfe anbietet. Doch Virgin River wäre nicht, was es ist, wenn die Leute hier nicht zusammenhalten würden. Und besonders Liz ist entschlossen Rick zu beweisen, das sie ihn nicht bemitleidet und ihre Liebe stark genug ist für eine gemeinsame Zukunft. „Ich bin ein wandelndes Desaster. Nein, ich bin ein beinloses Desaster, eins das nicht mal mehr laufen kann.“ Rick, Seite 82 Als großer Fan der Virgin River Serie war ich sehr neugierig auf dieses Buch. Ich dachte, es wäre okay es außerhalb der Reihe zu lesen, aufgrund des Serien Wissens und weil das Buch laut Klappentext ja „nur“ von Liz und Rick handelt. Dies ist aber nicht der Fall. Tatsächlich werden in dieser Geschichte vier Liebesgeschichten nebeneinander abgehandelt. Zwei sind wenigstens noch miteinander verbunden, die dritte läuft nebenher, ohne dass ich den Zusammenhang verstanden habe. Zusätzlich wird auch weiterhin über Mel und Jack berichtet, die inzwischen Kinder haben und auch andere vertraute Personen kommen nicht zu kurz♥ „Je aufregender die Zeiten, desto aufwendiger mein Essen.“ Preacher – Seite 62 Hier und da fehlte mir vielleicht ein Zusammenhang, trotzdem war das Buch auf jeden Fall lesbar, ohne alle vorherigen Bände zu kennen. Ich fand es jedoch mit vier Liebesgeschichten sehr voll und keine kommt richtig auf ihre Kosten. Liz und Rick werden eher gegen Ende abgehandelt und es gibt auch nicht viel Handlung, einfach weil das Buch dann viel länger geworden wäre vermutlich. Rick kehrt nach langem Krankenhausaufenthalt nach Virgin River zurück, wo Jack ihn zu Therapeuten schickt, um ihn wieder auf die Spur zu bringen. Rick fügt sich nur wiederwillig, er ist unglaublich verbittert, nicht nur wegen dem Krieg, sondern auch weil Liz ein totes Baby geboren hat. Rick sieht sich selbst als Unglücksbote und will darum die Menschen, die ihm etwas bedeuten von ihm fernhalten. Als Liz das aber tut, passt es ihm auch wieder nicht. Ich fand seinen Charakter ein bisschen unlogisch, aber angesichts dessen, was ihm passiert ist, war das auch okay (: Dann gibt es noch Dan, einen ehemaligen Marihuana Bauern und Knasti, der in Virgin River einen Job und Neuanfang sucht. Er bekommt Beides, nur dass mit der Wohnung ist etwas schwierig. Doch da kehrt die ehemalige Alkoholsüchtige Cheryl ebenfalls nach Hause zurück, weil ihre Mutter plötzlich verstirbt. Durch Zufall laufen die Beiden sich über den Weg und Dan überredet Cheryl ihm das Haus zu überlassen, was sie ohnehin hasst und nicht haben will. Er bietet an, eine kleine Miete zu zahlen und es wieder auf Vordermann zu bringen. Cheryl willigt skeptisch ein, doch Dan vollbringt an dem Haus wirklich großes. Und er lässt auch bei Cheryl nicht locker, bis sie jeden Sonntag mit ihm Sandwiches essen geht und die zwei sich, als verlorene Seelen ineinander verlieben. Ich mochte Dan sehr für seine Art und für seinen Mut und besonders für das, was er am Ende für Rick tut. Das war eine großartige Szene. Aber seine Liebesgeschichte hat mir nicht so gut gefallen. Obwohl er Liz gegen Rick verteidigt, wirkt er in manchen Sätzen etwas zu übergriffig für meinen Geschmack. Außerdem verliert Cheryl plötzlich ihren Namen und heißt nur noch „Süße“. Das ist nicht so mein Ding, aber persönlicher Geschmack. Ansonsten war Dan sehr toll! „Es gibt kein Zwölf-Punkte-Programm für das, was ich tun muss. Ich komme einfach nur aus einer langen, finsteren Nacht.“ Dan, Seite 236 Geschichte Nummer drei sind Abby und Cameron. Die Beiden haben eine Vergangenheit aus den vorherigen Büchern und Stand jetzt ist, das Abby von Cameron mit Zwillingen hochschwanger ist – aber nicht an einer Beziehung interessiert. Cam mag Abby aber sehr und tut alles, um sie von einer gemeinsamen Zukunft zu überzeugen. Auch Cam ist mir manchmal etwas zu billig, was Sex angeht. Sonst war ihre Geschichte aber wirklich schön ^.^ Und dann sind da noch Walt und Muriel, ein etwas älteres Pärchen, Walt hat bereits Enkel und Muriel und er haben ein Verhältnis, aber sie geht in der Geschichte immer wieder weg, denn sie ist Schauspielerin und dreht einen Film. Die zwei konnte ich gar nicht wirklich einordnen. Cameron passte noch ins Bild, weil er Megs Arbeitskollege ist. Aber wo Walt und Muriel herkommen, konnte ich nicht sagen. Die Liebesgeschichte der zwei hat mir auch am wenigsten gefallen, muss ich sagen, sie war zu versext und zu sehr aus dem Zusammenhang gerissen. Für Leser, die alle Bücher kennen ist das vermutlich aber anders (: „Der Zorn, der in ihm loderte, hätte gereicht, um mehrere Häuser abzufackeln.“ Rick, Seite 271 Mein größter Kritikpunkt ist der Schreibstill. Er vermittelt für mich kein Gefühl. Außerdem geht es viel zu viel um Sex. Der Plot ist super, aber ich fühle nichts von dem was die Figuren fühlen, es ist zu nüchtern und zu voll. Grundsätzlich hätte jede dieser Liebesgeschichten ein eigenes Buch füllen können und sie hatten eine große Menge Potential. Ich mag Virgin River, das Setting, die Figuren, alles. Ich würde mich riesig freuen, wenn alle diese Bücher als Serie weiterverarbeitet werden, denn die ersten zwei Staffeln waren wahnsinnig gut! Aber die Bücher sind vom Stil her eher nichts für mich.

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