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Nikola

Posted on 19.1.2021

Schwarz und doch glänzend, ganz ohne Hickhack. Entspannt mit dem Motorrad die Eltern besuchen. Mehr möchte Joan gar nicht. Aber die Elektrik spielt nicht mit und in der nächsten Werkstatt ist dann plötzlich etwas, oder eher gesagt jemand ganz anderes, elektrisierend. Nick ist charmant und seine grauen Augen wecken etwas in ihr. Blöd nur, dass er Mitglied der Traitors MC, dem berühmt berüchtigten Motorradclub in Hunter's Ridge, ist. Joan begegnet uns von Anfang an als aufgeschlossene, durch und durch freundliche, schlichtweg sympathische Person. Es hat sehr viel Spaß gemacht, ihre Erzählungen zu verfolgen. Einerseits ist sie recht selbstbewusst, aber auch manchmal recht schüchtern, unsicher, also durch und durch menschlich. :) Ihre Berufung ist definitiv Veterinärmedizin. Auch Nick hat seinen ganz eigenen Charme. Er ist ebenso hilfsbereit, hält sich aber gerne einmal bedeckt, braucht seine Privatsphäre, was ihn geheimnisvoll macht. Selbst die Nebencharaktere ergänzen die Geschichte perfekt, einen Cal hätte ich ungern vermisst. Was die Geschichte besonders macht, ist ihre Authentizität. Klar wird so manches Klischee bedient, aber es gibt ja auch so einige und alles kann irgendwie zum Klischee werden. Die Charaktere und somit auch der Handlungsverlauf ist nicht perfekt, so manche Sorgen plagen sie. Schwarz und Blau passt an der Stelle perfekt. So wird auch schon einmal schwarz gesehen, es geht auch in Teilen düsterer zu, oder blauäugig agiert, aber sie nehmen neuen Input auf, überdenken ihn und sich selbst, gelangen so auch zu neuen Erkenntnissen, entwickeln sich weiter. Zudem haben sie natürlich ihre Ansichten, sind aber auch offen, sich überraschen zu lassen, also nicht zu voreingenommen, sondern ansprechbar. Generell gibt es in der Story keinen Stillstand, aber auch kein schwarz/ weiß, sondern eben schwarz/ blau, wenn man bedenkt, dass "blau" sich aus dem althochdeutschen blao schimmernd, glänzend ableitet. Schön war auch, dass sich die Story nicht nur auf die Chemie zwischen Nick und Joan gerichtet war. So habe ich viel neues über Motorradclubs und auch die Veterinärmedizin erfahren, was ich als Humanistudentin natürlich durchaus interessant fand. Für mich hat das Buch definitiv einen Mehrwert und ich lese es gerne wieder. Was soll ich groß zum Schreibstil preisgeben, dass nicht positiv ist? Ich war sofort in der Story und konnte die Emotionen und Gedanken nachempfinden. Die Playlist hatte ich mir vorher bereits angehört und selten hat ein Buch so gut die Stimmung der Lieder auffangen können. Wie viele Sterne dieses Buch meiner Meinung nach verdient, sollte logisch sein. Und die fünf sind definitiv blao. :)

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