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Schreibstil: Dieses Buch ist erst das zweite Buch der Autorin und man kann nicht leugnen, dass das zwischendurch immer mal wieder auffällt. Besonders anfangs fielen mir kleinere Schwächen bei der Dialogführung beispielsweise auf. Ich war da regelmäßig verwirrt, mit was denn nun die Zeit vergangen ist, denn geredet wurde aus Sicht des Lesers nicht wirklich^^ Das sind aber Details, die mir später gar nicht mehr aufgefallen sind, bzw. vielleicht waren sie da auch schon gar nicht mehr da. Nach diesen anfänglichen Schwierigkeiten – die mir aber nicht den Spaß an der Geschichte nahmen – ließ sich das Buch aber sehr schnell und flüssig lesen. Es hatte regelrecht Suchtfaktor und der noch ein klein wenig ungeübte Schreibstil der Autorin machte viel mehr einen frischen Eindruck:) Meine Meinung: Ich war natürlich anfangs ein wenig skeptisch. Nicht zum ersten Mal kommt eine Protagonistin auf ein geheimnisvolles Internat. Sehr schnell wurde mir jedoch klar, dass hier sehr viel mehr Geheimnisse lauern. Schon der Anfang bestätigt dies. Die anfängliche Situation ist geradezu bizarr. Man weiß als Leser gar nicht so genau, woran man sich orientieren soll. Das macht aber natürlich auch unheimlich neugierig. Dazu kam, dass ich Alpha ab dem ersten Moment mochte. Sie ist selbstständig, hat ein gutes Herz, schon das ein oder andere in ihrem Leben mitgemacht und ist später alles andere als scheu, offen auszusprechen, was sie bewegt. Im Kontrast zu den Internatkids merkt man bei ihr dann natürlich auch, dass sie eben eher ein normales Mädchen ist. Sie macht sich nicht viel aus Macht und Geld und dementsprechend verschieben sich ihre Prioritäten und Probleme auch ein wenig. Somit ist sie auf dieser Ebene eine recht typische Protagonistin. Weniger typisch empfand ich sie dagegen im Umgang mit den Jungs dieser Geschichte. Sie hat keinerlei Scheu, benimmt sich ihnen gegenüber nicht wie ein hormongesteuerter Teenager, sondern kommt tatsächlich mit allen klar und geigt ihnen gerne auch mal die Meinung. Also eher der Typ Mädchen, dessen beste Freunde Jungs sind:) Und dann sind wir auch schon bei den Männern dieser Geschichte. Ich war total geflasht und neugierig sowie überrascht wie viele gut aussehende Kerle, die irgendwie alle ein Geheimnis haben und augenscheinlich nett zu Alpha sind, in der Geschichte durch die Gegend rennen^^ Da ist zum einen der attraktive Kommissar Cosmo, der anfangs ziemlich viel Platz für eine Nebenfigur bekommt, weshalb ich ihn immer im Hinterkopf hatte. Ich war sogar zunächst irritiert, ob er zu Alphas Partner wird. Aber da gibt es ja noch Nate, den Kronpronz. Mindestens genauso geheimnisvoll, sehr nett, aber genauso verschlossen. Zudem zeigt er immer wieder ein Verhalten, das uns Leser wie auch Alpha komplett ahnungslos dastehen lässt. Fakt ist nur, dass er für Alpha zur Leitfigur der Geschichte wird. Er ist des Rätsels Schlüssel und zudem ein Teil der Dreieckskonstellation dieser Geschichte, die ich niemals erwartet hätte. Es gibt nämlich auch noch seinen dunklen Cousin Aaron, der Alpha gegenüber allerdings die meiste Zeit netter ist als Nate. Ihr merkt vielleicht schon, wie es war, die Geschichte mit den dreien im Mittelpunkt zu lesen: geradezu verwirrend. Aber genau das fand ich richtig gut! Man ist sich als Leser immer nur so halb sicher, wen Alpha am Ende wählen wird. Selbst dann noch, als ihre Gefühle immer deutlicher werden. Ein Grund dafür ist in erster Linie, das beide Männer in die Geheimniskrämerei um die Welt, in die Alpha sich erst einfinden muss, verstrickt sind. Gut und böse können nicht einfach so zugeordnet werden. Stattdessen muss sich Alpha bei ihnen auf ihr Bauchgefühl verlassen. Und um das Chaos zu vervollständigen gibt es da noch Nates Bruder Matt, dem Alpha freundschaftlich nahesteht. Sie ist das Zentrum um das diese vier Jungs kreisen und immer mehr Verstrickungen in die Geschichte bringen. Ich habe wirklich noch nie eine so komplex arrangierte Liebesgeschichte gelesen, die nicht schon von vorneherein sehr deutlich ist und die Dreiecksgeschichte zu etwas Nervigem macht. Natürlich enthält die Geschichte aber nicht nur diese Liebesgeschichte. Eigentlich hat Alpha nämlich gar nicht so viel Zeit, um sich mit ihren Gefühlen zu beschäftigen. Stattdessen arbeitet sie daran, sich viele Fragen zu beantworten. Ich fand den Handlungsverlauf in diesem Kontext sehr schön aufgebaut. Man erfährt als Leser nach und nach mehr Details, kann Verknüpfungen herstellen, fiebert gleichzeitig mit Alpha und den Jungs mit, schwärmt über Aaron und Nate (wobei ich ersteren dann doch noch cooler fand) und versucht des Rätsels Lösung zu durchdringen. Dabei passierten viele Dinge, die nicht vorhersehbar waren und Raffinesse besaßen. Ich war wirklich durchweg gebannt und fasziniert, wie vielschichtig sämtliche Protagonisten waren. Selbst Alphas Freundinnen sind nicht einfach gut oder böse, genauso wenig wie die einfachen Nebenprotagonisten. Gerade am Ende wird einem dies nochmal bewusster und zeigte, dass alles irgendwie ineinander greift. Fazit: Ich bin wirklich überrascht, dass dieses Buch sowas wie ein Debüt ist. Klar, am Schreibstil merkt man es noch ein ganz bisschen. Ansonsten aber hat mich die Story total geflasht. Die Protagonisten waren allesamt vielschichtig, undurchschaubar und geheimnisvoll. Durch die Liebesgeschichte kann man schwärmen, während man gleichzeitig in einem Netz aus Rätselnd und Spannung gefangen ist. Ich konnte gar nicht aufhören zu lesen, und war am Ende ziemlich überwältigt. Den zweiten Band muss ich auf jeden Fall lesen und kann diesen nur empfehlen! 5 von 5 Sterne von mir.