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"Tödliche Spiele" ist der erste Band der "Die Tribute von Panem" Trilogie von Suzanne Collins. Sehr sehr lange bin ich um dieses Buch herumgeschlichen, hatte es sogar direkt nach dem Erscheinen gekauft und dann nie gelesen - sogar wieder verkauft weil ich Geld gebraucht hatte. Irgendwann konnte jedoch selbst ich nicht mehr vor diesem Hype fliehen und kaufte mir den ersten Band erneut - und ich habe es keine Sekunde lang bereut. "Tödliche Spiele" fesselt, reißt mit, erschafft ein ganz neues Amerika, mit ganz anderen Bedingungen doch die Werte sind dieselben wie heute: Es zählen immernoch Freundschaft und Gutmütigkeit, Liebe und Zuneigung, Hass und der Wille zu Kämpfen und zu überleben. Gerechtigkeit wird gefordert, doch Gerechtigkeit findet nicht statt, weder in der Zukunft noch in der heutigen Welt. Die Geschichte von Katniss und Peeta hat mich gefesselt, so sehr dass ich, wenn ich nicht lesen konnte weil ich arbeiten, in die Schule oder Schlafen musste, darüber nachgedacht habe oder davon geträumt habe. Immer habe ich mich gefragt wie es weitergeht und was die Protagonisten weiterhin noch erleben werden. Jede Seite habe ich verschlungen, habe mitgefiebert und wollte nurnoch in dieser Welt versinken. Katniss Everdeen ist ein selbstständiges, reifes, loyales und vernünftiges junges Mädchen. Sie tut alles um ihre Familie ernähren zu können, jagt verbotenerweise im Wald, handelt mit ihrer Beute, beschützt ihre Schwester und ihre Mutter vor allen möglichen Gefahren und steht mit beiden Beinen im Leben. Als ihre Schwester als Kandidatin für die Hungerspiele ausgewählt wird, stürzt sie sich selbst Hals über Kopf ins Abenteuer und versucht ihrer Schwester so das Leben zu retten - denn wer in die Arena muss, kehrt wahrscheinlich nicht zurück. Sie stellt ihr eigenes Leben hinter dass ihrer Schwester, versucht aber trotzdem mit einem wahnsinnigen Kämpferwillen zu überleben. Mit ihrer Intelligenz und ihren Fähigkeiten hat Katniss wunderbare Chancen zu überleben und mit einigen Tricks und Kniffen beisst sie sich durch die meisten Gefahren. Ich als Leser war überaus fasziniert von der Figur der Katniss und wenn ich mir eine Romanfigur aussuchen müsste, der ich am liebsten ähneln würde, dann wäre es wohl Katniss Everdeen. Sie ist großmütig aber nicht hochmütig, intelligent aber nicht arrogant, hilfsbereit ohne leichtsinnig zu sein und hat ein verdammt großes Herz. Meine Sympathie hatte sie von der ersten Seite an und ich bin wahnsinnig gespannt wie es in den anderen beiden Teilen mit Katniss weitergeht. Ihre Gefühlswelt, besonders was Peeta angeht, ist sehr verworren und der Leser merkt schnell, dass sie sich so manches einfach nicht selbst eingestehen kann und will - hoffen wir doch einfach mal, dass das noch kommt! ;-) Peeta Markham - der Junge, der Katniss als Kind mal das Leben gerettet hat. Manchmal wird man nicht so richtig schlau aus ihm, der optimistische Teil in jedem von uns glaubt aber die ganze Zeit daran, dass er nur gutes tut und gutes will. Peeta ist sympathisch, absolut liebenswürdig und schafft es niemals die Rolle des "Bad Boy" wirklich auszuleben oder überzeugend rüberzubringen. Als Leser versteht man nicht, wie Katniss so überzeugt davon sein kann keine Gefühle für ihn zu hegen, würde man ihm doch selbst gnadenlos verfallen - wenn er keine Romanfigur wäre. Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte zwischen den beiden noch weiterhin entwickelt! Die restlichen Tribute verkörpern die unterschiedlichsten Charaktere, jeder ein kleines Kunstwerk für sich, jeder überaus ausgefeilt, tiefgründig und mit jeder Menge Liebe individuell "gestaltet". Ich liebe die Beschreibungen der Charaktere, der Beziehungen untereinander, das Verhalten, die Handlungen, die Gedankengänge. Wahnsinn. Heute verstehe ich wirklich nicht, wie lange ich um dieses Buch herumschleichen konnte ohne es zu lesen und ich bin sicher, dass ich es nicht bereuen werde die anderen Bände zu beginnen. Der Schluss ist absolut genial, Katniss ist absolut genial und ihr Einfallsreichtum ist einfach nur grandios. Aber eines jedoch habe ich mir geschworen: Den Film werde ich mir nicht ansehen. Ich möchte mir meine eigene kleine Welt, die ich mir aus meiner Fantasie aufgebaut habe, einfach nicht zerstören - denn allein die Schauspielerin der Katniss sieht soviel anders aus als ich es mir vorgestellt habe. Also: Kein Film ! Insgesamt konnte mich das Buch mehr als nur absolut überzeugen. Das Buch ist in 3 größere Teile gegliedert, diese nennen sich "Die Tribute" (Teil 1), "Die Spiele" (Teil 2) und "Der Sieger" (Teil 3), die einzelnen Kapitel sind an der perfekten Stelle gesetzt und sie sind nicht zu lang oder kurz. Die Sprache ist einfach und gut verständlich, die Schrift ausreichend groß und gut lesbar.