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knipsi

Posted on 17.1.2021

Eine traurige Familiengeschichte in einer wunderschönen Gegend Schnell wird man in Versuchung geführt: der Titel prägnant und das Cover traumhaft. Weintrauben und Weinblätter geben ein kaleidoskopisches Bild wieder. Die Farbwahl erinnert an den Herbst, wo die Weinlese stattfindet, aber auch schon einige Blätter einen roten Ton angenommen haben. Der geprägte Titel spricht auch die Haptik an. Einzig die dünnen Seiten erinnern mich an eine Bibel. Die historische Geschichte spielt in der Champagne und auf einem der dortigen Weingüter in der Nähe von Reims. Der zweite Erzählstrang führt von New York ebenfalls dahin. In diesem Buch gibt es viel zu erfahren. Die Geschichte der Besetzung der Champagne im Zweiten Weltkrieg, ein wenig Wissen über die Champagnerherstellung und eine tragische Familiengeschichte, die erst am Ende ihre Auflösung findet. Die beiden Erzählstränge werden puzzleartig durch die einzelnen handelnden Personen wiedergegeben. Die Sichtweisen auf die Dinge ändern sich dadurch und der Leser kann sich so seine eigene Meinung bilden. Langsam glaubt man, der Lösung näherzukommen, aber die Überraschungen bleiben nicht aus. Zu Beginn des Buches fand ich mich als Leser ein wenig bevormundet, da die Charakterzüge und die Personenbeziehungen überdeutlich angesprochen wurden, teilweise mehrfach wiederholt, was sich zum Ende hin aber nicht mehr zeigte. Die Autorin hat mir mit diesem Roman viele schöne Lesestunden geliefert, eine weitere tragische Geschichte aus dem Zweiten Weltkrieg in einer wunderschönen Gegend gezaubert und gleichzeitig ein tolles Lebensmotto geliefert. Die Vergangenheit, so schlecht sie auch war, hat uns unser Jetzt gebracht und die Zukunft können wir selbst gestalten. Wer sich der Versuchung, die Titel und Cover auslösen, auch nicht entziehen kann, wird nicht enttäuscht und des Öfteren sprachlos zurückbleiben.

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