lillys_luftschloss
Zu Beginn möchte ich sagen, dass ich sehr mit mir gehadert habe, ob ich nun 4 oder 5 Sterne vergeben möchte. Ich habe mich schließlich für 5 entschieden, weil das Buch meiner Meinung nach gerade für Krimieinsteiger_innen sehr gut geeignet ist. Für erfahrene Krimileser_innen wären es vermutlich eher vier Sterne. Bei dem Buch "Die 7. Zeugin" handelt es sich um einen verzwickten Fall, denn scheinbar hat ein "Otto-normal-Bürger" aus heiterem Himmel um sich geschossen und schweigt dann bezüglich der Tat beharrlich. Dadurch steht sein Anwalt vor einem Rätsel: Warum hat Nölting diese Tat begangen? Der Schreibstil gefiel mir sehr gut. Er ist sehr sachlich, zeigt jedoch die Tiefe der Charaktere sehr gut. Schön fand ich, dass Eberhardt auch so seine Päckchen mit sich rum trägt und eben auch nicht der perfekte Mensch ist. Trotz aller Widrigkeiten kniet er sich in den Fall seines Mandanten und arbeitet dabei vor allem mit seinem besten Freund zusammen. Zudem knüpft er auch eine Beziehung zu dem ihm eigentlich gegensätzlichen Rechtsmediziner Jarmer, die doch einiges voneinander lernen können. Eigentlich war von Anfang an mehr oder weniger klar, was genau hinter der Geschichte steckt, trotzdem fand ich schön, wie die beiden Freunde ermittelt haben und welche Steine ihnen in den Weg gelegt wurden. Schön fand ich auch die Stellen mit dem Perspektivenwechsel zu den Verbrechern, die ja auch ihr Spielchen spielen wollen. Auch dass Eberhardt sich mit seiner Vergangenheit auseinandersetzt und sich so weiterentwickelt, hat gut in das Buch reingepasst. Im nächsten Band scheint es sich auch mehr um sein Privatleben zu handeln, zumindest wurde das am Ende angeteasert. Im Gesamteindruck konnte mich das Buch vollumfänglich überzeugen und ich werde auch definitiv den nächsten Band lesen. Für erfahrene Krimileser_innen könnte es jedoch zu wenig Spannung und unerwartete Wendungen haben. Es ist meiner Meinung nach aber trotzdem lesenswert.