Lara
Nachdem ich den ersten Teil dieser Dilogie gelesen hatte, musste ich den zweiten direkt hinterherschieben. Und ich muss sagen, dass der Klappentext mich etwas verwirrt hatte. Denn nach dem Ende des vorhergehenden Buches war ich eigentlich nicht ganz erleuchtet, was diese negativen Aussichten zu bedeuten hatten. Denn das Ende hatte mich eigentlich relativ optimistisch zurückgelassen. Doch ich wurde eines besseren belehrt und erneut hat die Autorin mein Herz gebrochen, um es dann wieder zusammenzusetzen. Die Geschichte von Shay und Landon geht weiter. Nachdem es schien, als hätten sie die wohl größte Schwierigkeit überwunden brach erneut das Chaos über die beiden herein und es schien, als würde es sie diesmal endgültig zu zerstören. So ganz klar war einem als Leser gar nicht, was eigentlich passiert ist und es dauert eine ganze Weile, bis einem das ganze Ausmaß deutlich wird. Die beiden Protagonisten wachsen in dieser Geschichte gewissermaßen heran und es gibt einige Zeitsprünge, die verdeutlichen, wie sich die Kluft zwischen ihnen entwickelt. Während Landon versucht, seine inneren Dämonen zu bezwingen, wird die fröhliche Shay gewissermaßen selbst in ihre eigene Dunkelheit gezogen, was auch am Verlauf der Geschichte liegt. Es tat mir leid zu sehen, wie sie sich verschloss, aber man konnte es im Hinblick auf die Umstände auch verstehen. Das enge Band, das einst zwischen ihnen bestand, scheint zu reißen und man fiebert als Leser mit und hofft, dass sie doch noch wieder zueinander finden. Man muss hier wieder mit allem rechnen und es gibt ebenso Höhen und Tiefen, wie im Vorgänger. Wenn man denkt, die Kurve ist genommen ist die nächste schon im Anmarsch. Und dennoch wachsen die Charaktere daran und ich fand ihre jeweiligen Entwicklungen sehr gelungen. Das Thema Depressionen wird hier wieder sehr authentisch und tiefgründig aufgegriffen und man kann die Beweggründe und Hintergründe sehr gut nachvollziehen. Es ist wieder sehr emotional und es gab Unmengen an Szenen, die mich sehr berührt und nachdenklich gemacht haben. Hier geht es eben nicht immer um Friede Freude Eierkuchen, nein, hier geht es mitunter düster und dunkel zu. Aber genau das ist es, was dieses Buch so authentisch macht. Auch die Verknüpfung zum ersten Werk der "Chances"-Reihe ist sehr gut gelungen und ich habe mich gefreut, die bekannten Charaktere wiederzutreffen und zu sehen, welch tragende Rolle sie mitunter in der Geschichte von Shay und Landon spielen. Dieses Buch bringt einem zum Nachdenken, zum Lachen und zum Weinen und man ist beim Lesen mit vollem Herzen dabei. In meinen Augen hat die Autorin hier ein wunderbares Werk geschaffen, das genau die richtigen Themen aufgreift und auf besondere Art umsetzt. Und ganz ehrlich, das Ende ist perfekt geworden, anders kann ich es nicht sagen. Ich freue mich schon jetzt sehr auf weitere Bücher der Autorin und bin sicher, dass auch diese mich auf die selbe Art packen werden.