Dreamworx
„Das wunderbarste Märchen ist das Leben selbst.“ (Hans Christian Andersen) Seit dem Tod ihrer Großeltern hat die junge Mutter Thilda mit Weihnachten nichts mehr am Hut. Am liebsten würde sie diese Feiertage ausfallen lassen, sogar ihr kleiner Sohn Finn muss sich Thildas Einstellung fügen und auf die Weihnachtsvorfreude mitsamt ihren glänzenden Lichtern, Traditionen und dem ganz speziellen Duft verzichten. Als Thilda eines Tages einer verwirrten älteren Dame begegnet und ihr Hilfestellung bietet, da diese sich nicht mehr an ihre Adresse erinnern kann, ahnt Thilda noch nicht, wie sehr sich ihr Leben durch Lillybeth verändern wird. Thilda nimmt Lillybeth erst einmal mit sich nach Hause, denn die alte Dame erinnert sie stark an ihre Großmutter, aber auch Finn ist schnell begeistert von Lillybeth. Als Nicolas vor Thildas Haustüre steht, um seine Oma Lillybeth abzuholen, wird Thildas Herz bei seinem Anblick sofort von Amors Pfeil getroffen. Allerdings ist Nicolas bereits verlobt mit Annabelle, die in Lillybeth‘ Augen nicht gut genug ist für ihren Enkel. Da wäre ihr Thilda wesentlich lieber…. Jani Friese hat mit „Ein zauberhafter Weihnachtswunsch“ einen unterhaltsamen und stimmungsvollen Weihnachtsroman vorgelegt, der mit einem modernen Märchen die festliche Zeit schön romantisch in Szene setzt. Der flüssig-leichte und bildhafte Erzählstil lässt den Leser sofort in die Handlung eintauchen und sich an Thildas Seite wiederfinden, deren Abneigung gegenüber Weihnachten sofort spürbar und deren Gedanken- und Gefühlslage gut nachvollziehbar sind. Die Autorin versteht es geschickt, mit farbenfrohen Beschreibungen den Leser zum Teil ihrer Romangeschichte zu machen, um alles hautnah mitzuerleben. Beim Lesen läuft das Kopfkino auf Hochtouren. Themen wie schmerzliche Erinnerungen, Trauer und Demenz werden in der Geschichte sehr gut und stimmungsvoll umgesetzt, gleichzeitig spürt man als Leser aber auch die Magie von Weihnachten durch die Zeilen huschen und sich langsam immer mehr ausbreiten. Einer Weihnachtsgegnerin das Fest wieder schmackhaft zu machen, gelingt hier liebevoll durch Lillybeth‘ Art des Zelebrierens und Finns kindlicher Freude, was einem das Herz sofort erwärmt. Die gesamte Geschichte liest sich mit den alltäglichen Sorgen und Nöten wie mitten aus dem Leben gegriffen, wirkt aber gleichzeitig wie ein wunderschönes Märchen und bestimmt so den durchgehenden Wohlfühleffekt beim Lesen. Die liebevoll gestrickten Charaktere versprühen lebendigen Charme und wickeln den Leser mit ihren glaubhaften menschlichen Eigenschaften regelrecht um den Finger. Der Leser ist mittendrin statt nur dabei und leidet, bangt und hofft mit ihnen. Thilda hat als alleinerziehende berufstätige Mutter alle Hände voll zu tun, doch zeigt sich bei allem, was sie anpackt, dass sich ihr Herz am rechten Fleck befindet. Sie ist hilfsbereit, liebevoll und fürsorglich. Finn ist eine liebenswürdiger kleiner Kerl, der sich nichts mehr wünscht als ein schönes Weihnachtsfest zu feiern. Lillybeth ist eine herzliche alte Dame mit eigenem Kopf, der sie manchmal im Stich lässt, die ihr wichtigsten Anliegen aber präsent hält. Nicolas besitzt nicht nur ein liebenswertes, ehrliches Wesen, sondern liebt seine Großmutter abgöttisch. Manchmal wirkt er allerdings etwas hilflos in Hinblick auf Annabelle. Annabelle selbst ist eine herrische, kalte und manipulative Frau, die ihren Willen durchsetzen will. Mit „Ein zauberhafter Weihnachtswunsch“ wird die Magie von Weihnachten lebendig und bringt den Leser wunderschön in die dazugehörige festliche Stimmung durch Romantik, Liebe und Zusammengehörigkeitsgefühl. Verdiente Leseempfehlung für zauberhafte Lesestunden!