miss.bookaddicted
Inhalt: Das Buch handelt von Cassie, die wegen einer Testamentseröffnung von New York in das kleine Städtchen Honey Springs reisen muss. Dort stellt sie fest, dass ihre Tante ihr eine Farm und Bienenstöcke hinterlassen hat. Cassie hat allerdings panische Angst vor Bienen. Außerdem soll sie vorübergehend das Amt der Bürgermeisterin übernehmen. Zum Glück bekommt Cassie Hilfe von dem Chefimker Nick, der zufällig auch ihr erster Freund gewesen ist. Für Cassie ist das dennoch eine große Katastrophe, denn zuhause steht sie kurz vor einer großen Beförderung, auf die sie schon lange hin arbeitet. Schafft es Cassie beides unter einen Hut zu bringen oder muss sie sich am Ende entscheiden? Meinung: Das Cover sticht einem direkt als erstes ins Auge, es ist aus Altpapier und mit einer glänzenden Veredelung. Besonders süß finde ich die Bienen darauf. Aber auch die Innenseite kann sich Blicken lassen. Dort befindet sich ein wirklich schönes Rezept für Nicks Lieblingscookies und für sein Honig Lippenpeeling. Solche DIY zero waste Rezepte sind gerade total im Trend und ich freue mich schon aufs ausprobieren. Auch die einzelnen Kapitelüberschriften wurden mit viel Liebe illustriert und verleihen dem Buch einen ganz besonderen Charme. Der Roman ist aus der Erzählerperspektive geschrieben worden, dadurch fiel es mir etwas schwer eine Verbindung zu den einzelnen Charakteren aufzubauen. Trotzdem konnte ich die Protagonistin Cassie schnell ins Herz schließen. Der Schreibstil von Neeley ist flüssig und sehr bildhaft. Besonders die Landschaftsbeschreibungen haben mich in den Bann gezogen. Dennoch hatte das Buch einige Längen. Vor allem in der Mitte hat mir persönlich die Spannung gefehlt. Es war insgesamt sehr vorhersehbar. Trotzdem eignet sich die kitschige Romanze gut für kuschelige Abende auf der Couch. Mit den idyllischen Beschreibungen erinnert es mich sehr an die Redwood-Reihe. Cassie ist ein sehr ehrgeiziger Charakter, als Stadtmensch fällt es ihr natürlich schwer, sich in Honey Springs zu Recht zu finden. Obwohl ihr viele Steine in den Weg gelegt werden gibt sie nicht auf und das zeugt von einer enormen inneren Stärke. Mir gefällt ihre Zielstrebigkeit und dass sie alles gibt um ihre Pläne in die Tat umzusetzen. Etwas schade finde ich es allerdings, dass Cassie sich am Ende ziemlich übergriffig verhält. Sie nimmt sich das recht heraus über Nicks Kopf hinweg über seine Kosmetikprodukte zu entscheiden. Nick ist mir auf Anhieb sehr sympathisch. Es ist nur verständlich, dass er Ettas Entscheidung, Cassie die Farm zu überlassen, nicht erwartet hat und dementsprechend enttäuscht ist. Er ist unglaublich hilfsbereit und immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Mit seiner charmanten Art hat er mich schnell um den Finger gewickelt. Was das Örtchen Honey Springs angeht, bin ich sehr zwiegespalten. Einerseits wird es als schönes idyllisches Städtchen beschrieben, aber die Leute darin verhalten sich in meinen Augen alles andere als freundlich. Sie behandeln Cassie total fies und spielen ihr demütigende Streiche. Sie gehen dabei meiner Meinung nach viel zu weit, das grenzt teilweise schon an Mobbing. Sie wird ständig von allen runter gemacht, weil sie Honey Springs verlassen hat, dabei war es nicht einmal ihre Entscheidung, sondern die ihrer Mutter. Gleichzeitig habe ich aber auch Mitleid mit den Bewohnern. Sie haben den wirklich schweren Verlust von Tante Etta zu verkraften. Ihr Tod scheint alle sehr aufgewühlt zu haben. Mein ganz persönlicher Lieblingscharakter ist jedoch die schwangere Katze Belle, um die sich eine ganz spezielle Geschichte rankt. Ich bin schon sehr neugierig, ob sie es schafft Maddie ebenfalls zu verkuppeln. Es ist ein wundervoller Roman zum Wohlfühlen. Er erinnert ein bisschen an eine Frühlingsversion der Redwood Reihe. Der Einband ist ein echter Hingucker. Trotz einiger Schwächen hat mir das Buch gut gefallen und mir viele gemütliche Leseabende beschert. Deshalb gebe ich dem Buch 3,5/5 Sternchen.