travelartandbookblogger
Die Krone der Schöpfung von Lola Randl ist eine tagebuchartige, zynische - zuweilen makabere - aber sehr unterhaltsame Kurzzusammenfassung des vermaledeiten Jahres 2020 rund um der/die/das Coronavirus. Sämtliche Ereignisse wie die Panikmache, das Hamstern, das die-Großstadt-verlassen, das Heimwerken/Renovieren, das Essverhalten, Corona-Warn-App, Homeoffice & Homeschooling, die Misere der Selbstständigen, Abstandsregelungen, aber auch Leichenübschuss und Coronababyboom, der Tönnies-Skandal und Trumps wahnwitzige Idee, sich doch Desinfektionsmittel zu injizieren, die Verwendung von Kriegsvergleichen und -metaphern und Verschwörungstheorien, werden noch einmal intensiv nachgefühlt. Zum einen tut es weh, den Finger in die Wunde gelegt zu bekommen, zumal zum jetzigen Zeitpunkt ein Ende dieser Situation noch nicht in Sicht ist, zum anderen beschreibt die Ich-Erzählerin alles mit einer Leichtigkeit, humoristisch, sodass es im Grunde à la „das kann doch alles bloß ein schlechter Scherz sein“ schon wieder gute Unterhaltung ist. Ein richtiges Fazit liefert der Roman nicht, aber das haben wir ja auch noch selbst nicht wirklich gefunden. Mein persönliches: sehr gute Unterhaltung, die das gesamte Jahr noch einmal aus einer nicht ganz so ernst zu nehmenden Perspektive Revue passieren lässt - bestes Gefühl: Buch zuklappen, Horror-Jahr abhaken! :D 2021 bitte sei uns milder gesonnen !