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dajobama

Posted on 10.1.2021

Das Lied der Arktis  - Berengere Cournut Sieben Jahre lang hat die Autorin sich mit der Lebensweise und den Mythen der Inuit in der Arktis beschäftigt. Das merkt man, denn dieser Roman vermittelt ein ganz besonderes, sehr exotisches und fremdes Lebensgefühl. Berengere Counut erzählt nicht nur von den indigenen Einwohnern dieser lebensfeindlichen Landschaft, sie verschmilzt regelrecht damit. Alles, Schreibstil, Erzählweise, viele Lieder, sind sehr besonders und geben dem Leser einen intensiven, atmospärischen Einblick in eine andere Welt. Das Mädchen Uqsuralik ist noch recht jung, als sie durch das Brechen einer Eisscholle von ihrer Familie getrennt wird. Fortan muss sie selbst in einer absolut lebensfeindlichen Umgebung zurecht kommen. Sie lebt mit der Natur und verschiedenen Geistern, den Mythen der Inuit. Schließlich trifft sie auch wieder auf andere Menschen, was allerdings nicht nur Vorteile mit sich bringt. Uqsuralik erzählt in der Ich-Form von ihrem Leben. Sie nimmt den Leser mit in eine exotisch-fremde Welt. Es ist ein gänzlich anderes Denken, das diese indigenen Völker antreibt. Sie kämpfen ständig ums Überleben und trotz ihrer sehr naturverbundenen Lebensweise, erklären sie sich vieles zwischen Leben und Tod mit dem Einfluss von Geistern und Seelen. Sie glauben an Wiedergeburt und etliches mehr. Das ist wirklich hochinteressant und wird hier sehr atmosphärisch dargestellt. Immer wieder unterbrochen und verstärkt durch Lieder, die die Figuren selbst texten und darbieten. Zweifellos eine wertvolle Darstellung einer fast komplett unbekannten, doch so interessanten Kultur. Gerade die mythische Seite war mir bisher gänzlich fremd, obwohl sie scheinbar das Leben dieser Menschen unheimlich stark beeinflusst. Ich finde es gut, dass die Autorin das entsprechend in ihren Roman eingewoben hat. Mir persönlich wurde es allerdings irgendwann etwas zu viel, das ist aber eine sehr subjektive Empfindung. Ich mag diese Dinge leider so gar nicht und recht oft driftete die Handlung für mich zu stark in eine spirituelle Richtung ab, mit der ich nichts anfangen konnte. Aber natürlich sehe ich durchaus ein, dass diese Mythen und Geisterglauben/Aberglauben zu dieser Kultur dazugehören und damit auch in diesen Roman. Ansonsten habe ich die Lektüre sehr genossen und vergebe 4 Sterne.

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