Sandra
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich toll und vor allem fühlt man sich überhaupt nicht belehrt oder angegriffen, dass man ein kleiner Chaot ist, der es einfach nicht hinbekommt ordentlich zu sein. Dem Schreibstil sei Dank, dass ich die 172 Seiten an einem Tag gelesen habe und mich nicht einmal erschlagen gefühlt habe. Dieses Buch ist ein kleiner Schatz, wenn es darum geht ein paar Tipps und Tricks zum Thema Ordnung schaffen und Ordnung halten zu bekommen. Wie ich eben schon beim Schreibstil angemerkt habe, ist er zu keiner Zeit belehrend oder greift jemanden an, da er nicht ordentlich sein kann und für sich noch nicht die beste Ordnung geschaffen hat. So etwas braucht Zeit und von heute auf morgen geht schon einmal gar nichts, dass habe ich auch schon öfters spüren dürfen. Die Autorin nimmt einen bei der Hand und zeigt auf, wie es gehen kann, nicht wie es gehen muss. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, auch wenn es um den eigenen Haushalt geht. Zudem fand ich es äußerst klasse, dass sie von sich selbst berichtet hat und schrieb, dass auch sie nicht perfekt sei und es perfekt nicht einmal gibt. Wie oft machen wir uns Gedanken, dass unser Haushalt nicht so perfekt ist wie von der Instagramerin XYZ? Vergleiche haben hier aber nichts zu suchen, sie lähmen und nur und schränken uns ein, uns selbst frei zu fühlen und zu befreien. So empfinde ich das. Wir müssen für uns das Beste daraus machen und so sieht es auch die Autorin Jelena. Man selbst aber auch der Haushalt kann nicht perfekt sein. Irgendwas liegt immer herum und das darf es auch. Es geht hier nicht um eine sterile Wohnung, sondern um Ordnung und das alles seinen Platz findet und behält. Wir bekommen dann einfach ein gutes Gefühl, aber man muss erst einmal anfangen und da hilft das Buch einem sehr, vor allem, wenn man noch in Kinderschuhen mit seiner Wohnung steckt. Sie erzählt, dass sie die Bücher von Marie Kondo, aber auch von anderen „Ordnungsmenschen“ gelesen hat und was sie daraus für sich mitnehmen konnte. Ganz toll fand ich den Gesichtspunkt, dass man das behalten sollte, was einen wirklich glücklich macht und das, was einen nicht glücklich macht, weggibt. Immerhin gibt es genug Menschen, die sich über Kleidung, Wolle oder was auch immer freuen. Bestes Beispiel: Ich. Vor ein paar Tagen habe ich mir mein Regenbogenregal gemacht und es mussten mich etliche Bücher verlassen. Ein gutes Gefühl. Oder aber: Ich habe gestern Wolle aussortiert und meiner besten Freundin geschenkt. Klar, ich wollte die Wolle haben, sie war günstig, ich stricke gerne. Aber wann habe ich das letzte Mal gestrickt und wie lange liegt sie schon in der Kommode? Letztes Jahr saß ich einen Abend im Bett und habe gestrickt. Das war’s! Und für mich stand dann fest, dass ich sie ihr gebe, da sie gerne mit Wolle arbeitet und auch viel öfter. Schenken macht Freude. Sich von Sachen trennen, macht frei und bringt Ruhe. So sehe ich das. Unter anderem ist im Buch aber die Rede von der Aufräummethode Dead Cleaning, der etwas anderen Methode Ordnung in sein trautes Heim zu bringen, was für mich persönlich wohl nicht infrage käme. Was ich dazu noch sehr interessant fand, war, dass sie sich mit Feng Shui, was ein wenig spirituell angehaucht ist, auseinandergesetzt und für sich das Beste herausgepickt hat, was für sie stimmig war. Jetzt habe ich auch total Lust auf ein Buch, welches mir Feng-Shui näherbringt und ich weiß, wie die Energie besser fließen kann. Das alles hat das Buch für mich sehr authentisch, ehrlich und nachvollziehbar gemacht, auch als ein paar Seiten mit DIYs kamen, die ich total gut finde. Sie kamen von ihr, da sie es selbst so gehandhabt und gebastelt hat. Ich überlege sogar eine Sache davon nachzubauen. Das fand ich machte es persönlich und echt. Gibt es nicht oft, wie ich finde. Ich wurde zu keinem Zeitpunkt von Tipps, Tricks und Masse erschlagen und dem einzig richtigen Weg, sondern habe aufgezeigt bekommen, wie es gehen kann, aber nicht gehen muss. Für mich ist es daher ein wahrer Schatz, auch wenn ich vieles schon wusste und genauso mache. Mich hat das Buch in dem bestärkt, wer ich bin, wie ich bin und wie ich unseren Haushalt hier in die Hand nehme. Tag für Tag, auch wenn die Motivation mal nicht so ganz vorhanden ist. Wenn eine gewissen Grundordnung herrscht, verbringt man nicht den ganzen Tag mit Putzen, auch wenn es natürlich manchmal sehr meditativ ist.