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Erkenntnisse "Das lügenhafte Leben der Erwachsenen" ist mein erster Ferrante-Roman. Und mir hat er sehr gut gefallen. Und es wird nicht mein letzter Roman von Elena Ferrante bleiben. Dieses Buch ist eine interessante Coming of age Geschichte, die den Flair Italiens und den Geist der Italiener gut rüberbringt und auch eine neue Generation Frauen beschreibt. Denn genau diese neue Generation italienischer Frauen repräsentiert Giovanna, die Heldin des Buches. Sie begehrt auf, will anders sein, anders handeln, anders leben und das tut sie schließlich auch. Und das merkt sie recht früh. Die Handlung ist im Neapel der Neunziger-Jahre unseres Jahrhunderts verortet. Giovanna lernt ihre Eltern von ganz anderen, ihr bisher verborgenen Seiten kennen und kommt auch anderen Verwandten der väterlichen Linie näher, die ihr bisher vorenthalten wurden. Über die versteckten Handlungen der Eltern und über die Äußerungen ihrer Tante Vittoria lernt sie die Erwachsenen und ihre Handlungen kennen und verstehen und wird nach und nach zu einer von ihnen. Der Machismo der zurückliegenden Zeit wird beschrieben, die Frauen haben ihre ihnen zugewiesenen Plätze und dies gefällt der heranwachsenden Giovanna so gar nicht. Und sie reagiert darauf. Denn sie wird erwachsen und muss erkennen, dass ihre Eltern nicht diese Menschen sind, die sie bisher kannte. Plötzlich gibt es kein Schwarz und Weiß mehr. Plötzlich gibt es verschiedene Nuancen von Grau. Denn jeder Mensch trägt Gut und Böse in sich, ihre Eltern, wie auch Giovanna selbst. Hat mir gefallen dieser Blick auf Italien und ebenso hat mich dieses Buch sehr neugierig gemacht auf weiteres aus der Feder dieser interessanten Autorin.