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Elena

Posted on 8.1.2021

Ich habe es doch tatsächlich noch im alten Jahr geschafft „Stalking Jack the Ripper“ zu beenden. Es handelt sich hierbei um den Auftakt einer Buchreihe, die es - zumindest nach meinem Wissensstand - leider nicht auf Deutsch gibt. Mich hat die Geschichte aber irgendwie total interessiert, weshalb ich mich dazu entschlossen habe, der englischen Reihe mal eine Chance zu geben. Und soviel vorweg, ich habe meine Entscheidung nicht bereut. Das Buch spielt im England der Vergangenheit und handelt von Audrey Rose, der Tochter eines wohlhabenden Mannes, die versucht sich als Frau gegen gesellschaftliche Normen zu stellen. Ihre größte Leidenschaft ist nämlich die forensische Medizin, also das Obduzieren von Mordopfern und Untersuchen menschlicher Überreste. Die komplette Geschichte handelt davon, dass Audrey Rose mit Hilfe ihres Onkels und einem seiner vorlauten Medizinstudenten versucht, die brutalen Morde eines Serienmörders aufzuklären. Bei dem besagten Mörder handelt es sich um keinen geringeren als den berühmten „Jack the Ripper“. Soweit ich das verstanden habe, handelt es sich bei dem Buch um eine Art Neuerzählung der Geschichte rund um diese blutige Mordserie. Die Idee dahinter hat mir von Anfang an sehr gut gefallen, weswegen dieses Buch das Erste geworden ist, dass ich je in einer Fremdsprache gelesen habe. Die Protagonistin fand ich persönlich von der ersten Minute an überaus interessant. Besonders ihr Bemühen, sich in einer von männlichen Vorurteilen und Schubladendenken geprägten Zeit für den Feminismus einzusetzen, hat mir sehr gut gefallen. Sie ist eine äußerst starke und eigensinnige Person, die stets eine schlagfertige Antwort für ihre Mitmenschen und besonders für Thomas Cresswell - den oben genannten Medizinstudenten - auf den Lippen hat. Thomas hingegen konnte ich auch bis zum Ende hin nicht richtig durchschauen. Bei diesem Charakter bin ich gespannt darauf, wie er sich in den Folgebänden entwicklen wird. Die Beiden zusammen sind ein grandioses Team und es hat auf jeden Fall eine Menge Spaß gemacht, sie auf der Suche nach dem mysteriösen Mörder zu begleiten. Die Handlung an sich bleibt bis zum Schluss spannend und mehr als einmal war ich bezüglich des vermeintlichen Täters auf der falschen Fährte. Mit der Auflösung habe ich definitiv nicht gerechnet. Ich war extrem überrascht vom Ausgang der Situation. Besonders schön fand ich auch die im Buch verstreuten Abbildungen und Brieftexte, auch wenn letztere aufgrund der verschnörkelten Schrift nicht immer sehr gut lesbar waren. Leider hatte ich während des Lesens manchmal ein bisschen Probleme mit der in dem Buch verwendeten englischen Sprache. Ich bin mir nicht sicher ob das daran liegt, dass dies mein erstes nicht deutschsprachiges Buch war oder daran, dass es auch noch in einem längst vergangenen Zeitalter (um das Jahr 1880 herum) spielt. Jedenfalls hatte ich hier von Zeit zu Zeit ein paar kleine Verständnisprobleme, die meine Begeisterung über diese Geschichte jedoch nicht sonderlich mindern konnten. Einzig als Anmerkung an euch, dass ihr vielleicht eher zu dem Buch greift, wenn ihr bereits ein paar englische Romane gelesen habt und es nicht direkt als Einsteigerbuch für diese neue Erfahrung auswählt.

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