_pfaffingers_bibliophilie_
Worum geht´s? Mit 15 Jahren wird Marceline zusammen mit ihrem Vater in ein Konzentrationslager deportiert. Innerhalb dieses Buches verarbeitet die Frau, 70 Jahre später, ihre Erfahrungen und ihren Verlust. Meine Meinung: Ein weiteres Mal bin ich überwältigt und sprachlos von all dem Leid, welches diesen Seelen angetan wurde. Manchen mag es zuviel sein, sie können das Thema nicht mehr hören. Ich finde es, gerade in unserer heutigen Zeit umso wichtiger, sich immer wieder vor Augen zu halten, wozu Menschen fähig sind und welches Leid falsche politische Entscheidungen hervorrufen können. Nicht nur die Zeit im Lager ist für diese Menschen ein Grauen. Auch noch Jahre später, vermutlich ihr ganzes weiteres Leben lang, sind sie geprägt und gezeichnet von diesen dunklen Zeiten. In diesem Buch kann man einmal mehr lesen, was es heißt, zurückzukommen. Überleben heißt nicht, dass man weiter leben will. Marceline stellte sich ihrem Leben, auch, wenn es nie einfach war und ich finde es höchst bewundernswert, dass sie andere Menschen an ihrem inneren Seelenleben teilhaben lässt und einmal mehr zur Aufklärung beiträgt. Emotional und belastend kann auch dieses Buch nicht einfach zwischendurch gelesen werden. Ich machte den Fehler, und las es während einer Zugfahrt. Dank meines Mund-Nasen-Schutzes sah man meine Tränen jedoch kaum. Fazit: Ein weiterer Zeitzeugenbericht, der die Kehle zuschnürt und sprachlos macht.