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Bevor ich mit meiner Rezension beginne, möchte ich dem Autor herzlich für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars danken. Beginnen wir doch erst einmal damit, wie wir diesen kleinen Horrortrip erleben dürfen. Erleben tun wir das Geschehen in der Vergangenheitsform aus der geliebten Erzählerperspektive , von der ich garantiert niemals genug bekommen kann. Der Autor zieht uns in ein äußerst atmosphärisches Unterfangen, welches durch Beschreibung der Gefühle, der Umgebung und der Geräusche sehr geprägt widergespiegelt wird. In meinen Augen eine absolute Stärke und Können des Autoren. Denn wie in einem gelungenen Film, erhalten wir den Spannungsbogen, der sich nicht plötzlich und völlig unerwartet an die Oberfläche begibt, nein langsames und gekonntes aufbauen ist hier der Schwerpunkt. Demnach ganz klar : Wer sich gerne gruseln möchte und den Reiz des Höhepunktes liebt, der ist hier genau richtig. Wir befinden uns im Mittelpunkt einer Truppe junger Leute, besser gesagt Touristen, die ihre wenigen Tage die ihnen noch verbleiben voller Abenteuer erleben wollen. Hierbei geraten sie an die Jungs, die ihnen nichts gutes wollen aber sicherlich auch keine schlimmen Absichten haben. Sagen wir es mal so: Das Mittel zum Zweck um überhaupt noch eine Chance zu haben, diese eine gewisse Mission zu meistern. Doch auch hierbei plagt sie schon das schlechte Gewissen. Somit sprechen wir hier von wirklich reinen Seelen. Im Wald angekommen platzt somit die Bombe und für die eigentliche Rückkehr scheint es zu spät. Doch genau über diesen Wald streiten sich die Geister und die alten Geschichten die man sich über ihn erzählt. Als insbesondere unter anderem diese Thematik fiel, hatte ich sofort das Gefühl einige Assoziationen beim lesen zu erleben. Hierbei sprechen wir von bekannten Horrorfilmen wie zum Beispiel: Suicide Forest, Hostel oder gar The Hills Have Eyes. Ob der Titel daher sogar seine Inspiration nahm? Das bleibt wohl ein kleines Künstlergeheimnis, sollte ich den lieben Jean dazu nicht einmal innerhalb meines Blogs zu einem Autoreninterview drängen. Schauen wir einmal außerhalb des hinterhältigen Verhaltens der zwei Männer die aus ihrem eigennützigen Interesse handeln und schauen uns einmal genauer die Truppe an, die wir im Verlauf verfolgen. Denn diese wird uns als Leser ziemlich schnell sympathisch und wir bauen einen guten Draht auf. Zumindest erging es mir so als ich mich immer weiter durch die Seiten wühlte. Charaktere wirkten auf mich sehr bodenständig und " normal" , sollte man dies so sagen können. Oftmals erlebt man eine unnatürliche Überheblichkeit des Protagonistin und ein Handeln, das als solches niemals im realen Leben stattgefunden hätte. Keine Gnade und keinerlei Mitgefühl spielen demnach auch oft mit. Doch all dies hat der Autor einmal komplett außen vor gelassen. Wir bekommen stinknormale Leute geboten, ein jeder wie du und ich und genau dieser kleine aber äußerst wichtige Aspekt macht die Geschichte glaubwürdig und realitätsnah und man entwickelt eine Form der Empathie. Vielen Dank für diesen feinen Pluspunkt an den Autoren. Natürlich wird die Hauptstory durch viele Ereignisse und besondere Thematiken ausgeschmückt. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich hier rauf nicht genauer eingehen. Doch ich kann euch eines versprechen: Szenarien der Brutalität bleiben uns auch hier in Sachen Horror nicht vorenthalten und auch dieses beherrscht der Autor ganz besonders. Mit einem besonderen Touch werden diese Szenen beschrieben und ausgeschrieben. Man befindet sich gefühlt mittendrin in dieser Gewalt. Man erlebt es durch detailreiche Ausarbeitung und die gnadenlose bildliche Vorstellung. Da ich sehr viel in diesem Genre lese und teilweise bis hinüber in die extreme Literatur gehe, muss ich sagen können mich nur noch wenige dieser Dinge außerhalb des extremen für sich begeistern und doch hat man es hier geschafft mich zu fesseln. Der Spannungsbogen fällt kaum wirklich ab, ganz egal ob es sich hierbei um eine Actionreiche Situation handelt oder gar um das simple miteinander. Denn auch Dialoge wurden gekonnt niedergeschrieben und gut ausgewählt. Endlich mal kein großen Schwachsinn bei dem man sich hilflos an den Kopf fassen muss. Lediglich Richtung Ende hin, hat der Autor mit etwas verloren. Dabei könnte ich euch nicht einmal zu 100% verraten weshalb und warum. In meinen Augen entwickelt sich die Story in eine Richtung die meinen Geschmack einfach nicht wirklich fassen konnte. Beinahe ergab sich hierbei ein kleiner Mind-Fuck für mich, bis ich begriffen habe wo ich mich als Leser nun befinde und was wirklich Sache ist. Dies basiert natürlich nur auf reiner Geschmackssache und kann dem nächsten Leser schon wieder grandios gefallen. Wer es also Freaky und etwas abgedrehter mag , der ist auch in Sachen Ende hier gut aufgehoben und kommt sicherlich auf seine Kosten. Der Schreibstil des Autoren in simpel und einfach gehalten. Wir verstricken uns nicht in irgendwelche Widersprüche oder gar in Logiklücken die mir als solches aufgefallen wären. Die Kapitel sind sehr gut unterteilt und haben eine angebrachte Länge um das Lesen für zwischendurch zu wehrleisten. Fazit: Was soll ich sagen? Ihr seht ein solides und wirklich gelungenes Horrorbuch für alle die Lust haben sich langsam Richtung Höhepunkt kitzeln zu lassen. Da es mein erstes Buch des Autoren ist, muss ich zugeben verstecken sich hier viele Talente, die das Buch und die Protagonisten sehr lebendig und realitätsnah werden lassen. Wir bekommen einen gekonnten Bezug als Leser und sind schnell voll dabei. Ich habe mich innerhalb der Seiten sehr gut aufgehoben und unterhalten gefühlt. Lediglich das Ende entsprach nicht so meinem Geschmack und büßt ein klein wenig an Punkten ein. Ein tolles erstes Buch der Autoren trotz allem und schlichtweg sicherlich zu empfehlen. Von mir 4/5 Fledermäuse.