mariam ✨
Nachdem es auf Social Media immer wieder empfohlen wollte, beschloss ich, Hiding Hurricanes zu lesen. Als ich es kaufen wollte, fiel mir auf, dass es sich dabei um Teil 3 handelte – also musste erst einmal Teil 1 (Burning Bridges) her. Ich habe wirklich versucht, das Buch zu mögen. Nach gefühlt jedem Satz huschten meine Augen jedoch zum unteren Seitenrand: Auf welcher Seite war ich inzwischen? Es wollte einfach nicht vorwärts gehen. Bereits der Einstieg ist mir schwergefallen, weil ich einfach persönlich nicht an Ellas Situation anknüpfen konnte. Die erste Begegnung von Ches und Ella hat mir erst einmal Hoffnung gegeben. Es war so absurd, dass es witzig war und auch der Schreibstil war in den Szenen angenehm locker. Dieser Zustand hat allerdings nicht lang gehalten. Zu den Charakteren muss ich sagen, dass kein einziger von ihnen wirklich einen Eindruck hinterlassen hat. Immer wieder musste ich mich anstrengen, mich an Einzelheiten zu erinnern. Zudem werden immer mehr und mehr Charaktere vorgestellt, sodass ich schlichtweg den Überblick verloren habe. Selbst Ella als Protagonistin und Ich-Erzählerin hat mich nicht überzeugt. Die Freundesgruppe von Ella ist sehr klischeehaft und oberflächlich. Und vor allen Dingen: naiv. Summer und Savannah sind beide sehr extrem von ihrer Darstellung. Summer als das Partygirl schlechthin, eine Barbie, die an nichts anderes als Klamotten, Partys und Männer denkt. Savannah bemüht sich darum, möglichst nerdig zu sein, überzeugt in der Rolle allerdings nicht. Auch wenn Ella gerade eine Trennung hinter sich hatte, ist der einzige Weg darüber hinwegzukommen durch Partys, Alkohol und Sex? Und ganz ehrlich (und darüber rege ich mich wirklich auf): Welche Mädchen nehmen beim Feiern Getränke von einem Fremden an, wenn sie nicht gesehen haben, wie der Barkeeper sie zubereitet hat? Regel Nummer Eins, wenn man in Clubs & Bars geht!! Und das ist nur eins von mehreren Beispielen, die mich denken ließen: Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde mehr. Ches ist ein Möchtegern-Badboy, der diese Rolle nicht authentisch rüber bringt, sondern eher wie ein kleines Hündchen wirkt, was versucht, sich mit einem bösen Blick größer zu machen, als es ist. Je weiter man im Buch ist, desto verständlicher ist seine Rolle, aber am Anfang hat mich das nur genervt. Und seriously: Thorsus???? Ist ja nicht so, dass Thor in den meisten Marvel-Filmen (auf die öfter Bezug genommen wird), lange Haare und Vollbart hat, nein, Summer muss da noch Jesus mit reinziehen, weil Ches mit seinen langen Haaren und Vollbart an ihn erinnern würde (Seite 52). Logisch. Der Schreibstil von Tami Fischer ist nicht schlecht, allerdings sind ihre Beschreibungen teilweise etwas langatmig. Fast eine komplette Seite hab ich einfach übersprungen, weil die detaillierte Beschreibung der Universität mit ihren Häusern und Fakultäten nicht interessant für mich war. Erst die letzten hundert Seiten haben mich wirklich gefesselt. Ich möchte die Story nicht nach realistisch oder unrealistisch bewerten. Es handelt sich bei Burning Bridges nicht um eine Alltagsgeschichte, die jedem passieren könnte, aber die Geschichte ist gut (und nachvollziehbar) erzählt, weswegen ich dem Buch noch einen Stern mehr gebe, als anfangs beabsichtigt.