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Jaylinn

Posted on 6.1.2021

|Werbung| Bei diesem Buch handelt es sich um ein Rezensionsexemplar. Aus diesem Grund kennzeichne ich diesen Beitrag mit |Werbung|. Für meine Beiträge werde ich grundsätzlich nicht bezahlt. Es ist schon ein bisschen her, seit ich euch von meinem letzten Zeilenbruch erzählt habe. Eine Zeilenbruchrezension ist meist ein wenig kürzer eine normale Rezension. Das liegt vor allem daran, dass ich euch hauptsächlich erklären möchte, warum ich das Buch nicht weitergelesen habe. Ich schreibe mitnichten einen Verriss, sondern möchte euch gerne meine Beweggründe und Empfindungen, die mich zum Abbrechen des Buches bewogen haben, erklären. Allgemeines: Kompass ohne Norden ist als Taschenbuch im Juli 2020 bei dtv in der Reihe Hanser erschienen. Vorher gab es bereits die gebundene Ausgabe des Buches. Das Taschenbuch hat 336 Seiten. Autor des Buches ist Neal Shusterman, der vielen von euch mit Sicherheit ein Begriff ist. Anders als in seinen bisherigen Büchern, basiert dieser Roman auf Erlebnissen, die Shusterman mit seinem schizophrenen Sohn hatte. Das Buch hat 2019 den Jugendliteraturpreis erhalten. Inhalt: „Caden hält sich für einen ganz normalen Jungen, doch sein Verstand begibt sich häufig auf fantastische Reisen. Manchmal befindet er sich geistig auf dem Weg zum Marianengraben, in der Realität hingegen wird selbst der harmlose Gartenschlauch zur tödlichen Gefahr. Als die Grenzen zwischen realer und fantastischer Welt immer weiter verschwimmen, muss Caden begreifen: Er ist kein biblischer Prophet, er ist schizophren.“ (Quelle: dtv Verlag) Meine Meinung: Nachdem ich die inhaltliche Beschreibung des Buches gelesen hatte, war mir klar, dass ich es sehr gerne lesen wollte. Spannend klingt die Beschreibung, tiefgründig und vor allem sehr interessant. Ich habe bereits einige Romane gelesen, die sich mit Krankheiten oder anderen Problemen beschäftigen. Über Schizophrenie war noch keines dabei. Meine Erwartungen an die Geschichte waren also sehr hoch. Und es zeigte sich, dass viele von euch, viele der Leser dieses Buches den Inhalt großartig finden. Ich bin mir sicher, dass er das auch ist. Ich bin aber leider mit dem Schreibstil des Buches nicht zurechtgekommen. Ich schreibe mit Absicht „mit dem Schreibstil des Buches“. Shusterman schreibt anders als sonst. Viele Passagen des Buches haben eine Art, die für mich sehr verwirrend zu lesen war. Ich habe zwar verstanden, was ich las, fühlte mich in der Tiefsee aber nicht wohl. Diese Passagen stehen für die Gedanken des Protagonisten. Vermutlich war genau dieser Effekt von Shusterman intendiert, Caden fühlt sich selbst ebenfalls unwohl, komisch, unverstanden, hat dieses Wirrwarr im Kopf und kann es nicht von der Realität unterscheiden. Auf mich persönlich wirkte das gewählte Setting beinahe verstörend. Kapitän, Steuermann, Papagei und der Ozean… diese Szenen wirkten abstrakt, unzusammenhängend und wurden nicht erläutert. Nach dem Lesen war ich verwirrt. Leider las ich das Buch mitten in der Pandemie und mir fehlte das Durchhaltevermögen und vielleicht auch die Energie, um mich auf Caden einlassen zu können. Möglicherweise gibt es einen anderen Zeitpunkt, an dem ich mich in Cadens Ozean hineinbegeben kann, ohne dabei unterzugehen. Wer weiß? Mit Sicherheit ist es ein kunstvoller Kniff von Shusterman, den Leser in den Kopf von Caden mitzunehmen und ihm zu spiegeln, wie er sich fühlt. Mich hat das nicht angesprochen oder mitgenommen. Aber vielleicht ist Kompass ohne Norden für dich das richtige Buch? Ich kann mir gut vorstellen, dass es großartig ist, wenn man sich darauf einlassen kann.

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