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gaye

Posted on 4.1.2021

Ich weiß überhaupt nicht, wie ich diese Rezension anfangen soll. Ich fühle mich komplett verloren. Ich wurde mit einem Wirbel alleine zurückgelassen und fühle mich wortwörtlich einsam. Ich weiß einfach nicht wie und was… Bin komplett verwirrt und verzweifelt, vor allem aber überwältigt. Ich habe so lange auf dieses Buch, auf den letzten Band einer Reihe gewartet, die mich so geprägt hat und bin jetzt wirklich einsam. Es hat mich so mitgenommen, dass ich wirklich im Bett lag und nur Löcher in die Wand starren konnte. Aber ich versuche diese Rezension einigermaßen strukturiert zu schreiben. Fangen wir mal mit dem Protagonisten Vaughn Spencer und der Protagonistin Lenora Astalis an. Mein Herz ging für beide auf. Es ist mir immer noch unglaublich, wie authentisch und zerbrochen L.J. Shen ihre Charaktere erschafft und ich liebe diese Frau dafür und für all ihre Worte. Endlich haben wir verstanden, was hinter Vaughn steckt. Denn wie ein normaler Mensch hat er sich nicht gerade verhalten, da hat man sich schon gefragt, was denn eigentlich los ist. Aber seine Geschichte... eine Geschichte, die gleichzeitig jedem passieren kann, dennoch so schmerzhaft und herzzerreißend hässlich ist. Ich habe Vaughn geliebt, er hat viele Fehler gemacht, die ich ihm noch immer nicht verzeihen kann, aber in ihm sehe ich einfach einen kleinen verzweifelten Jungen. Lenny ist ein Herz. Ich konnte mich so gut mit ihr identifizieren und ich habe sie so sehr gefühlt, so sehr. Sie war so mutig und so stark, ihr Herz so gut und gerecht, ich habe sie geliebt. Man kann sie nur lieben und ich bin ihr dankbar. Die Welt die L.J. Shen wieder einmal erschaffen hat, ist unglaublich und dieser finale Band ist für mich noch emotionaler, als ohnehin schon, weil es eben der Abschluss von ganz Todos Santos ist. Es ist wie ein harter und kalter Abschied, aber gleichzeitig sind sie noch immer in meinem Herzen, die ganze Sinners of Saint und All Saints High (die Kinder der SoS) und da bleiben sie auch. Aber dieses Buch war irgendwie anders. Es war härter und hat meine Grenzen komplett ausgetestet. Dieses Buch war nicht nur härter, sondern knallhart, als L.J. Shens Bücher ohnehin schon sind und ich weiß echt nicht, ob ich Vaughn beispielsweise bei manchem verzeihen kann. Trotzdem liebe ich ihn und Lenny zusammen. Und das was Vaughn passiert ist - keine Worte. Nur Ekel und Entsetzen und Tränen… und Wut. Ich bleibe L.J. Shen bis ans Ende treu, denn diese Frau weiß ganz genau, was sie mit ihren Lesern und ihren Leserinnen macht. Sie zerstört uns und flickt uns wieder ganz bewusst und behutsam zusammen. Ihr Schreibstil hat sich wie immer übertroffen, so hart, ehrlich, schlagfertig und vor allem emotional und herzzerreißend. Ich liebe sie so sehr. Und Danke. Danke für die ganze Reise und die Höhen und Tiefen, danke für alles.

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