Maya Rottenmeier
Und schon wieder eine Reihe, bei der ich vor einer Weile mit einem späteren Teil begonnen habe, was diesem Buch aber nicht geschadet hat. Im Gegenteil, ich habe mich riesig gefreut, die Spitzen der Story von Robyn und Philipp hier mitzubekommen, die jeder in „Broken Wildcat“ nachlesen kann, was ich sehr empfehle. Zur Handlung: Olivia ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann in England gelandet und trifft auf Ben, der ihr sofort seine Hilfe anbietet. Kann Olivia ihm vertrauen? Sie ist hin und hergerissen. Zu viel hat sie schon durchgemacht und dann ist da seine spezielle Neigung. Die Figuren: Olivia Campbell ist Bürokauffrau und hat ein völlig normales Leben geführt, ehe sie von ihrem gewalttätigen Ehemann zunehmend isoliert wurde. Sie ist körperlich und psychisch am Ende und doch erwacht immer wieder der Kampfgeist in ihr, was ich ihr hoch anrechne. Ich mag sie sofort. Olivia ist leise, energisch, empathisch und ein warmherziger Mensch. Ben Marks ist 35 Jahre alt und führt zusammen mit Philipp eine Anwaltskanzlei. Sein älterer Bruder David hat mit zwei weiteren Freunden eine Detektei gegründet und das alles haben sie in einem Schloss untergebracht, inklusive eines sündigen Spielzimmers. Die fünf Männer sind dominant und praktizieren BDSM. Ben ist ein hitzköpfiger und sturer Charakter, der eine weiche Seite besitzt, in die ich mich verliebe. Die Entwicklung der Figuren geht für mich an einigen Stellen zu rasant vonstatten, wobei es an anderen Ecken bestens passt. Die Umsetzung: Der Schreibstil ist weitestgehend flüssig zu lesen, dabei lebendig und bildhaft. Black vermittelt bei der ersten Begegnung von Olivia und Ben glaubhaft, dass die Luft zwischen ihnen brennt, und dieser Anziehungskraft kann ich mich nicht entziehen. Neben sinnlichen und prickelnden Augenblicken herrschen auch dunkle Momente in den Seiten, denn die Gefahr, die Olivia bedroht, lässt sich nicht einfach so abschütteln. Ich liebe Lovestorys mit Crime-Anteilen und lese hiermit genau richtig. Was mir nicht so gut gefällt: Die Figuren agieren nicht immer rational und glaubhaft, was mich auch mal den Kopf schütteln lässt. Black hat ein Faible für Füllwörter und für meinen Geschmack tummeln sich zu viele im Buch. Die fehlende Verhütung verwirrt mich ein wenig, denn ich lese erst gegen Ende davon und frage mich, wo sie sich die ganze Zeit versteckt hat, wenn sie angeblich benutzt wurde. Mein Fazit: „Broken Bird: Gefunden“ ist eine spannungsvolle Lovestory mit soften BDSM-Anteilen, wobei sich die meisten davon in Aufklärungsgesprächen wieder finden. Der aktive Schreibstil zieht mich sofort in die Geschichte hinein und die abwechselnden Spannungsbögen halten mich fest. So sause ich durch das Buch und habe es an einem Tag gelesen. Black verwöhnt mich mit feuriger Leidenschaft, kribbelnden Momenten und Charakteren, die ich rasch in mein Herz schließe. Von mir erhält „Broken Bird: Gefunden“ 4 spannende Sterne von 5 und eine unbedingte Leseempfehlung.