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Design: Das Cover des Buches ist schlicht gehalten, mit einer in Nebel gehüllten Landschaft in pastelligen Tönen und einem violetten Ahornblatt, das Symbol Kanadas. Es passt perfekt zu Geschichte, da es beruhigend und ästhetisch ist, fast so wie die Geschichte selbst. Lesefluss: Kira Mohns Schreibstil ist wunderbar leichtfüßig und keinesfalls zu kitschig und auf zu "modern" getrimmt. Es wurde nicht herumgeschafelt und keine ausgefallenen Metaphern für Gefühle benutzt, was ich persönlich sehr gut finde. Die Sprache war klar und deutlicht, dadurch ließ sich die Geschichte einfach und zügig lesen. Inhalt und Charaktere : Die Geschichte beginnt im Jasper Nationalpark, in dem Haven als Tochter eines Rangers lebt. Wie Kira Mohn die Umgebung beschreibt ist wirklich sehr detailreich und man fühlt sich sofort dort hinversetzt. Mit dem Auftauchen von Jackson beginnt man auch Haven besser kennenzulernen. Wie sie langsam auftaut und anfängt Jacksons Nähe zu schätzen, war wirklich schön zu lesen. Auch das Jackson so einfühlsam war und schnell merkte, dass Haven im Bereich zwischenmenschlicher Beziehungen noch nicht viel Erfahrung hatte, erweckte beim Lesen ein wohliges Gefühl und machte ihn sehr sympathisch. Gemeinsam entdeckten sie zunächst den Nationalpark und seine besonderen Bewohner, die für Haven liebevoll benannt wurden und bis dahin ihr Freundeersatz waren. Doch Jackson muss wegen seinem Studium zurück in die Stadt. In Haven kommt der Gedanke auf, ihm für ein Gastsemester zu folgen und so gemeinsam mit ihm das "normale" Leben kennenzulernen. Bei einem abendlichen Gespräch mit ihrem Vater über diese Idee werden Geheimnisse aufgedeckt, die mit ihrer verstorbenen Mutter zu tun haben und die im weiteren Verlauf der Geschichte noch an Dramatik etwas zunehmen werden. An sich fand ich diesen Aspekt der Geschichte gut und auch glaubwürdig, aber leider war mir die Aufarbeitung dieser enthüllten Geheimnisse zu oberflächlich. Großen Teil des Buches spielt dann in der Stadt Edmonton, wo Jackson und dann auch Haven zur Uni gehen. Hier wird Haven mit dem typischen Studentenleben konfroniert, was zu der ein oder anderen witzigen Situation, aber auch sehr gefährlichen Situation führt. In dieser Umgebung zeigt sich Havens Unerfahrenheit und manchmal auch ihre Naivität, die zuweilen doch etwas zu übertrieben war. Jedoch hat sie auch zu Reibungen zwischen ihr und Jackson geführt und somit der Geschichte ein klein wenig Spannung geführt. Highlight war für mich tatsächlich das erste Drittel des Buches, in dem die ehrliche und einfach süße Beziehung zwischen Haven und Jackson im Nationalpark aufgebaut wird. Ab dem Beginn des neuen Semsters in der Uni hat die Geschichte etwas abgebaut, aber war immer noch ein entspannter und nicht langweiliger Lesegenuss. Fazit: Wild like a River ist eine süße Liebeseschichte mit zwei authentischen und smpathischen Protagonisten in einer, leider nur im ersten Drittel wunderbar beschriebenen Umgebung. Haven, die neue Seiten an sich erkennt und feststellt, dass zum Leben mehr gehört, als nur Natur und ihre Liebe für Tiere, war eine authentische Protagonistin. Und Jackson, der lernt, dass der Weg des geringsten Widerstand nicht immer automatisch der Weg zum persönlichen Glück ist., hat mir ebenfalls gut gefallen. Leider hat mir das Fünkchen Besonderheit gefehlt bzw. irgendeine besondere Magie beim Lesen, die die Geschichte außergewöhnlich macht, den obwohl die Geschichte durchaus auch tiefgründigere Passagen hatte, in denen das familiäre Trauma von Haven angesprochen wurde, blieben sie schlussendlich doch recht oberlächlich. Daher gibt es von mir nur 4 von 5 Sternen. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Eindruck von dem Buch vermitteln :)