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trinschen

Posted on 3.1.2021

Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich das letzte Buch von Dan Brown gelesen habe. Da mich seine Bücher immer sehr gefesselt haben, war es für mich eine ideale Wahl für die ruhigen Tage zwischen den Jahren. Der Prolog war sehr vielversprechend: Zukunftsforscher und Mann der Wissenschaft trifft auf die führenden Religionsvertreter und erklärt ihnen, dass er etwas entdeckt hat, dass die Weltanschauung der Menschen für immer verändern wird. Dann trifft man auf Robert Langdon und braucht erstmal eine ganze Menge Geduld (fast 150 Seiten), bis die Geschichte so richtig losgeht: Flucht aus dem Museum, eine KI als Hauptfigur, ein zu knackender Code, jede Menge Andeutungen, wer im Hintergrund die Strippen zieht – eben alles, was an den Romanen von Dan Brown Spaß macht. Im Vergleich zu den Vorgängerbänden hatte das Buch für mich einige Längen. So interessant die wissenschaftlichen Untersuchungen zu der Frage nach dem „Wo kommen wir her?“ auch waren, für mich waren das zwischendurch einfach zu viele Informationen, die bis ins Detail ausgeführt wurden. Die Jagd quer durch Spanien und die zu lösenden Rätsel kamen für meinen Geschmack zu kurz und waren zu einfach, die Vorgängerbände waren viel ausgeklügelter. Die Nebenhandlungen (die Geschichte des Rabbi und des Imans, die Verwicklungen des spanischen Königshauses und die Geschichte des Assassinen) waren zwar für die Haupthandlung relevant, hätten für meinen Geschmack aber weniger umfangreich sein können. Auch die Auflösung der großen Entdeckung war irgendwie...nicht so spektakulär wie erwartet. Meine Lieblingsfigur war Winston, die künstliche Intelligenz. Er zeigt realistisch, was durch machine learning alles möglich ist, und in welchen Bereichen KI an Grenzen stößt. Seine Geschichte und vor allem seine Aussagen im letzten Gespräch mit Robert Langdon haben meine Vorahnungen bestätigt, dass KI in dem Umfang ein zweischneidiges Schwert ist. Im Großen und Ganzen hat das Buch mich trotz einiger Längen gut unterhalten. Die Vorgängerbände waren aber deutlich besser als Origin.

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