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katietastic

Posted on 3.1.2021

Das Cover ist nicht so mein Fall, da ich direkte Gesichter auf Cover nicht so gerne habe. Die schwarzen Augen finde ich auch etwas gruselig und unpassend. Der Film 365 Tage wird kontrovers diskutiert und ich sehe die Problematik in dieser Liebesgeschichte ebenfalls. Der Film war sehr flach und die Handlung oftmals nicht schlüssig und nachvollziehbar. Ich habe mich aus diesem Grund auf das Buch gefreut, weil die Bücher meistens um einiges besser und tiefgründiger sind. Auch wenn die Beziehung zwischen Massimo und Laura sehr toxisch ist, möchte ich das Buch nicht komplett verteufeln. Letztlich ist es reine Fiktion und dient einfach zur Unterhaltung. Ich kann die Empörung ehrlich gesagt nicht verstehen, da es jedem frei steht dieses Buch zu lesen oder eben nicht. Das gleiche gilt für den Film. Im Vergleich zum Film finde ich das Buch um einiges besser. Man lernt die Figuren viel mehr kennen und kann ihr Verhalten auch besser nachvollziehen. Laura ist kein Fußabtreter und bietet Massimo oftmals die Stirn. Sie ist natürlich nicht glücklich über die Entführung, aber dennoch reizt sie der Nervenkitzel und das Leben das Massimo ihr bieten kann. Laura ist mit ihrem bisherigen Leben nicht zufrieden und das merkt man sehr, weil sie bei Massimo immer mehr aufgeht in ihrem Sein. Massimo ist ein interessanter Protagonist. Er ist das Oberhaupt einer der wohl einflussreichsten Mafiafamilien in Italien. Natürlich wurde er auch dementsprechend großgezogen. Er ist rücksichtslos und bekommt immer was er will. Laura’s anfänglicher Widerstand überrascht und stört ihn ihn also. Massimo ist für mich die interessanteste Figur im Buch. Ich hoffe man bekommt als Leser noch mehr Informationen zu seiner Vergangenheit im nächsten Buch. Die Spannung zwischen den beiden Protagonisten hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Ich finde die Grundidee dieser Geschichte absolut genial. Ein Mafia Boss, der die Protagonistin entführt, damit sie sich innerhalb eines Jahres in sie verliebt. Klar das stammt nicht aus einem Märchenbuch, aber bei Dark Romance möchte man auch keine perfekte Liebe haben, sondern es ist die Gefahr und Dunkelheit die den Reiz ausmacht. Das Potenzial dieser Geschichte ist enorm hoch, bei der Umsetzung bin ich aber oftmals enttäuscht gewesen. Laura wirkte leider oft sehr oberflächlich und gefühlt verbringt sie ihre Zeit nur mit shoppen, Alkohol trinken und treibt es mit Massimo. Es war dementsprechend ein auf und ab mit ihr. Die Handlung war ansonsten leider auch nicht tiefgründiger, wobei mich das eigentlich nicht gestört hat. Die außergewöhnliche Liebesbeziehung steht einfach im Vordergrund. Der Schreibstil war manchmal etwas hölzern und nicht so filigran. Ich weiß nicht ob es an der Übersetzung liegt oder am polnischen Original. Es gibt natürlich viele Bettszenen. Manche Szenen waren heiß andere wirkten sehr plumb. Fazit: 365 Tage ist ein Buch mit vielen Facetten. Die Liebesbeziehung ist toxisch und bestimmt nicht erstrebenswert. Dennoch hat das Buch einen Reiz und die Geschichte ist auf jeden Fall besser als der Film, weil man die Figuren und ihre Gefühle besser kennenlernt. Ich hätte mir trotzdem noch mehr Tiefe gewünscht. Mich lässt das Buch mit gemischten Gefühlen zurück. Ich liebe die Grundidee der Liebesgeschichte – die Entführung und ein Jahr um sich zu verlieben – dennoch war mir Laura oftmals unsympathisch und der Schreibstil etwas hölzern. Aus diesem Grund vergebe ich 3 von 5 Sternen. Für Fans des Films ist das Buch auf jeden Fall ein Muss! Ich fand die Geschichte gut für zwischendurch. Letztlich handelt es sich einfach um Fiktion und da ist so eine seltsame Beziehung absolut in Ordnung und muss auch nicht hinterfragt werden.

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