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legend_of_bookworm

Posted on 3.1.2021

Nach dem Tod ihrer Eltern fühlt Jessie sich verlassen und merkt schnell, wie grausam Menschen sein können. Im Heim wird sie oft zur Zielscheibe und für das runtergemacht, was sie ist. Jessie kann die Menschen deswegen nicht leiden und kapselt sich ab. Damit sie sich nicht so einsam fühlt, wendet sie sich immer wieder an ihre zwei Begleiter. Der eine ist Freddie, eine Stimme in ihrem Kopf, die den guten Willen und den Verstand vertritt. Freddie redet Jessie in ihr Gewissen und gibt ihr Ratschläge. Und dann gibt es da noch Sam. Sam ist eine Fantasiegestalt aus einer anderen Welt, die nur von Jessie gesehen werden kann. Er redet ihr immer wieder ein, wie bösartig die Menschen sind und führt ihr all das Leid auf der Welt vor Augen. Todessamen spielt in zwei Welten. Einer reale und eine Fantasy Welt, dabei finde ich beide Welten wirklich sehr schön gestaltet und bildlich beschrieben. Besonders die magische Welt hat mich mit ihren Kreaturen und dem bewachsenen Wald sehr fasziniert. Zwischen den zwei Welten begleiten wir Jessie. Eine einsame und zurückgezogene Protagonistin, mit einer Liebe zu Katzen und Alice im Wunderland. In Jessie kann man sich schnell hineinversetzen. Sie hat in ihrem Leben viel Leid ertragen müssen und ihre Trauer und ihre Wut sind sehr authentisch dargestellt. Zwischendurch hätte ich sie am liebsten in den Arm genommen, weil sie mir leidtat und doch eigentlich nur versucht, zu sich selbst zu finden. Ich muss allerdings sagen, dass mich ihre Gedanken am Anfang sehr verwirrt haben. Dadurch, dass eine zweite Stimme in ihren Kopf spricht, muss man sich erstmal zurechtfinden. Aber mit der Zeit kann man Freddie sehr gut, von Jessies Gedanken unterscheiden. Todessamen ist ein Fantasie Roman mit Psycho-Thriller Elementen und erinnert sehr, an Alice im Wunderland, aber eben in einer düsteren Version. Was mir sehr gut gefallen hat, war die psychologische Tiefe die, die Handlung beschreibt. Es geht darum, wie schnell ein Opfer zum Täter werden kann und wie schmal die Grenze, zwischen Gut und Böse ist. Es reicht eine verletze Seele, um das Grausame in einem Menschen hervorzurufenden und dabei bemerkt dieser das gar nicht. Der Gedanke, dass das Schicksal der Menschheit in den Händen, eines solchen Menschen liegen soll, ist sehr interessant und irgendwie gruselig. Während des Lesens macht man sich viele Gedanken, über die Motive der einzelnen Figuren. Zusammenfassend mochte ich die Geschichte sehr und ich denke, dass sie genau das richtige ist für Thriller Liebhaber, die gerne mal etwas Fantasy lesen wollen. Die Mischung ist echt klasse und sorgt für Abwechslung. Das neue Cover aus dem Empire Verlag hat mir sehr gefallen. Es zeigt ein Portal, welches auch ein wesentliches Element in der Geschichte ist, allerdings ist der Buchsatz nicht so gelungen. Der Innenabstand der Seiten ist einfach zu gering. Wenn man das Buch normal in der Hand hält, muss man es schon sehr weit öffnen, um die Schrift lesen zu können. Dort wo sich das Buch aufschlägt wird die Schrift leider etwas verschluckt und das hat das Lesen etwas erschwert.

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