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um_buchseites_breite

Posted on 2.1.2021

The Kingdom ist ein riesiger Freizeitpark mit unsagbaren Attraktionen. In diesem Park können die Besucher der Realität entfliehen, indem Live-Darbietungen besuchen oder die Hybird-Animatronik bewundern. Denn hierfür ist The Kingdom bekannt. Für seine Hybirden. Wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Ana, eine der Fantastinnen. Von diesen gibt es immer sieben Stück. Sie sind durch Technologie erschaffene Mädchen, welche das Idealbild der Schönheit darstellen und darauf programmiert sind, den Besuchern jeden Wunsch zu erfüllen. Sie scannen die Gesichter der Menschen und greifen auf eine Datenbank zurück um die Gefühle zu bestimmen und entsprechend zu reagieren. Denn Gefühle sollten Hybirden nicht haben. Weder die Fantastinnen noch die ehemals ausgestorbenen Tiere. Doch nach zahlreichen unschönen Ereignissen, wie der Tod eines Mitarbeiters, ist es nicht mehr zu leugnen. Die Hybirden haben sich weiterentwickelt. Sind sie vielleicht sogar gefährlich? Über das gesamte Buch hinweg springen wir zwischen der Gegenwart, welche durch den Gerichtsprozess und die Vernehmungen dargestellt werden, und der Vergangenheit, welche den Begebenheiten vor und während der Tat zeigt, umher. Diese Sprünge fand ich sehr gut, da man so die Zusammenhänge der Beweisstücke sehr gut verstehen konnte. Ana ist eine großartige Fantastin und Protagonistin. Ihre Entwicklung war fantastisch. Anfangs analysierte sie die Menschen, mit denen sie in Kontakt kam direkt. Sie vertraute auf ihr System und darauf, dass alle Menschen nur das positive im Sinn haben. Im Verlauf des Buches fand eine unglaubliche Entwicklung statt. Sie fing an sich auf ihre Gefühle und Intuition zu verlassen sowie Vertrauen aufzubauen. Durch den Gerichtsprozess, erfährt der Leser schnell von dem bösen Ende der Liebesbeziehung zu dem Mitarbeiter, nicht jedoch was der Auslöser für eine solche Reaktion war und wie es bis dahin kommen konnte. Ich muss sagen, dass ich von Anfang bis Ende von der Geschichte gefesselt war. Jess Rothenberg hat es geschafft das gesamte Buch über eine gewisse Spannung aufrecht zu erhalten. Vor allem in dem Gerichtsprozess wird viel über Moral gesprochen. Ob es wirklich moralisch richtig ist, das Idealbild eines Menschen durch Technologie zu erschaffen oder ausgestorbene Tierarten wieder zu erwecken. Hierbei wird offensichtlich der Ruf nach mehr Menschlichkeit übersehen.

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