mariam ✨
Für mich sind die Charaktere eines Buches mit am wichtigsten. Die Handlung kann noch so spannend sein, wenn ich mit den Protagonist:innen nichts anfangen kann. Bei Falling fast war es eher andersrum. Hailee war in vielerlei Hinsicht eine Protagonistin, mit der ich mich identifizieren konnte (das Ende ausgenommen!). Dieses „Ich habe eine Freundschaft über das Internet und fühle mich mit der Person tiefer verbunden, obwohl ich sie noch nie getroffen habe“ kenn ich nur zu gut. Auch das Gefühl, mir ständig selbst im Weg zu stehen und daher Dinge nicht zu tun, obwohl ich sie gern machen würde, habe ich sehr oft. Hailee war dahingehend wirklich inspirierend, auch wenn sie mir in anderen Aspekten etwas auf die Nerven ging, z.B. wie sie andauernd erwähnen muss, dass sie eigentlich gar nicht in Fairwood bleiben will. Wie ihr die Freund:innen von Jesper jedoch so schnell vertrauen und ihr auch Geheimnisse anvertrauen (bspw. Charlotte) kann ich nicht verstehen. Chase ist einer der sympathischsten Charaktere des ganzen Buches. Obwohl sein erster Eindruck von Hailee („Sie ist eigentlich gar nicht mein Typ, aber irgendwas an ihr reizt mich“) sehr klischeehaft ist, konnte ich mich gut mit ihm anfreunden. Seine Schuldgefühle gegenüber Jesper, seine Bemühungen, um Hailees Bucketlist zu erfüllen, der Umgang mit seinen Brüdern – das alles macht ihn zu einem Menschen, den ich gern in meinem eigenen Leben hätte. Fazit: Viele Dinge, die mich während des Lesens gestört haben, haben plötzlich mehr Sinn ergeben, als ich das Ende des Buches erreicht habe. Auch muss ich zugeben, dass das Buch (und vorallem der Cliffhanger am Ende) mich sehr lange beschäftigt haben. Auch Tage, nachdem ich das Buch beendet und bereits ein anderes (leider nicht direkt den zweiten Teil) angefangen habe, sind mir immer wieder Dinge aus dem Buch eingefallen, die plötzlich logisch wirkten. Besonders Hailees Handeln und ihr Struggeln wird nachvollziehbarer und wirkt durch das Ende nicht mehr ganz so out-of-character. Die Handlung hat sich leider teilweise sehr gezogen und meine Motivation, das Buch zu beenden, ist mit jeder Seite weniger geworden. Am Ende war es das dennoch wert! Dass das Buch eine Triggerwarnung enthält, finde ich sehr verantwortungsbewusst von Verlag und Autorin. Das zeigt ein Bewusstsein für die schwierigen Themen, die im Buch behandelt werden. Der zweite Teil liegt nun auch schon bereit und wartet darauf, dass ich anfange.