seehase1977
Der ermordete Weihnachtsmann – Schöner britischer Weihnachtskrimi Benedict Grame liebt Weihnachten und inszeniert es regelrecht. Hierfür lädt er jedes Jahr seine Familie, Freunde und Bekannte zum großen Weihnachtsfest auf sein britisches Landgut ein. Auch der ehemalige Tabakhändler Mordecai Tremaine steht dieses Jahr auf der Gästeliste. Tremaine ist auch als Hobbydetektiv bekannt, weshalb Grames Privatsekretär ihm einen ganz besonderen Auftrag erteilt hat. Er soll die Gäste – eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten - während des Weihnachtsspektakels im Auge behalten. Zuerst nimmt Mordecai die Bitte nicht allzu ernst, doch dann liegt unter dem liebevoll geschmückten Weihnachtsbaum eine Leiche… Meine Meinung: Zur Weihnachtszeit gehört für mich ein richtig schöner Weihnachtskrimi. Dieses Weihnachten habe ich mich für „Ein Mord zu Weihnachten“ von Francis Duncan entschieden. Eine echte Wiederentdeckung des Dumont-Verlages, denn veröffentlicht wurde der Weihnachts-Krimi erstmals im Jahr 1949. Ein stimmungsvolles, sehr britisches Setting und ein typisches Who-Done-It-Szenario. Schön und unterhaltsam zu lesen. Zusammen mit Mordecai Tremaine mache ich mich auf die Suche nach dem Mörder. Jeder könnte es sein, jeder hat ein Motiv. Jeder zeigt nach und nach seine dunklen Eigenschaften. Doch welcher der Gäste ist ein Mörder? Seite um Seite komme ich der Wahrheit näher und am Ende hat sich meine Vermutung dann auch bestätigt, was der Spannung und der Unterhaltung aber keinen Abbruch tat. Ich mochte die etwas altmodische Sprache und vor allem das Setting. Ich hatte das altehrwürdige Landgut Sherbroome House und die verschneite englische Landschaft vor Augen, ebenso wie den strahlenden, imposanten und liebevoll geschmückte Weihnachtsbaum. Alles ist sehr atmosphärisch, liebevoll und mit viel Charme beschrieben. Die illustre Gästerunde ist eine Mischung aus ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten. Da ist die selbstbewusste gutaussehende, aber auch geheimnisvolle Diva, das unscheinbare Ehepaar aus der Nachbarschaft, ein Politiker, ein verliebtes Pärchen, das gerne heiraten würde aber nicht darf, die Schwester des Gastgebers, die ganz offensichtlich etwas zu verbergen hat. Und natürlich der Hobbydetektiv Mordecai Tremaine, ein sympathischer Charakter, der neben dem Spaß am Ermitteln auch eine Schwäche für Liebesromane hat und der sich auf Sherbroome House durch ein Netz aus Lügen, Intrigen und Verrat kämpfen muss. Mein Fazit: Ein schöner, unterhaltsamer englischer Weihnachtskrimi mit einem ganz besonderen Charme, interessanten und abwechslungsreichen Figuren und einem winterlich-weihnachtlichen Setting. Lesens- und empfehlenswerte Lektüre für alle, die gerne Miträtseln und typische Who-Done-It-Krimis mögen.