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Die Fifty Shades Reihe gehört wohl zu den bekanntesten Buch- (und Filmreihen) weltweit und ist heiß diskutiert. Einige lieben sie, andere hassen sie. Die Spannbreite an verschiedenen Meinungen ist da unendlich groß. Die Fifty Shades gehört zu meinen liebsten Reihen. Ich habe mir die Filme bereits bestimmt ein Dutzend mal angesehen. Nachdem ich jetzt älter geworden bin und das Buch gerereaded habe, dachte ich, dass eine Rezension angebracht wäre, denn in einigen Punkten hat sich meine Meinung ein wenig verändert. Grundsätzlich liebe ich das Konzept und die Grundidee immer noch super spannend und ansprechend. Die unerfahrene Anastasia Steele hat schon immer einen enormen Kontrast zum dominanten Christian Grey gebildet. Ich mag dieses kontroversere Thema, weil auch die meisten Leser an ein neues Thema ran geführt werden und diese umso besser verstehen können, was in Anastasias Gedankenwelt vor sich geht. Ich verstehe, dass sich viele von diesem Thema abgeschreckt fühlen. Die Charaktere haben mich erneut in ihren Bann gezogen. Die freundliche und liebevolle Anastasia, die sexuell und beziehungstechnisch völlig unerfahren ist, wünscht sich im Prinzip nur einen aufrichtigen Lebenspartner und trifft dann auf Christian. Allerdings muss ich zugeben, dass sie mich hin und wieder echt genervt hat. An manchen Stellen reagiert sie mir zu gereizt und zickig, an anderen Stellen scheint sie den Ernst der Lage gar nicht wahrzunehmen. Dieses permanente hin und her und ihre im Kreis kreisende Gedanken haben mich teilweise sehr an meine Grenzen gebracht. Christian, der "verkorkste" Junge Mann, der eine schwierige Kindheit und Vergangenheit hatte, ist mit seinen 50 Facetten und ungewöhnlichen Fantasien genau das Gegenteil von dem, was sich Anastasia wünscht. Er kann ihr nichts von dem geben, was sie will, aber dennoch gehen sie Kompromisse ein und harmonieren perfekt miteinander. Sein Schmerz ist manchmal zum Greifen nahe und hat mich mehrfach stark gerührt. Die Beziehung zwischen den beiden entwickelte sich tatsächlich ein wenig schnell, innerhalb nur weniger Wochen, allerdings gehen sie eine etwas andere Beziehung ein, weswegen das meiner Meinung nach gerechtfertigt und völlig in Ordnung ist. Mein größter Kritikpunkt bezieht sich auf eine bestimmte Szene. Nach einem E-Mail-Austausch reflektiert Ana das Gespräch und bezeichnet Christian tatsächlich als einen "Hurensohn". Das kam für mich ein wenig überraschend. Christian ist sehr eigen und kann sehr dominant sein, aber da habe ich noch lange keinen Grund gesehen so mit Kraftausdrücken rumzuwerfen. Das hat mich ein wenig schockiert und beim Rereaden ist mir das erst so richtig ins Auge gestochen. Keine zwei Sätze später sagt Ana, dass sie eigentlich nur Christian haben will, ohne seinen ganzen Ballast. Und auch das hat mich sehr getroffen. Auch hier verstehe ich, dass Christians Probleme und Gewohnheiten problematisch und einschüchternd wirken können, aber schließlich kann er nichts für seine Vergangenheit. Im Gegenteil, er braucht jemanden, dem er alles erzählen und sich anvertrauen kann, der im dabei hilft, alles zu verarbeiten. Wenn sie Christian wirklich lieben würde, dann hätte sie ihn doch so akzeptiert wie er ist? Ist sie an dem Punkt noch nicht so weit? Klärt mich diesbezüglich gerne auf. Außerdem hat mich der Schreibstil dieses Mal enorm gestört. An sich ist er schön und angenehm zu lesen, sehr flüssig und lebhaft, allerdings hat die Autorin Anas Unterbewusstsein und ihre "innere Göttin" viel zu oft erwähnt. Wahrscheinlich öfter, als Ana an sich höchstpersönlich. Irgendwann ging mir das dermaßen auf die Nerven. Daraus könnte man sicher ein gutes Trinkspiel machen.