marcello
Ich betone es immer wieder, dass mir die „True North“-Reihe von Sarina Bowen bislang mit Abstand am besten von ihr gefallen hat. Nach den „Ivy Years“ hatte ich die Hoffnung, dass die „Brooklyn Years“, wiederum mit erwachsenerem Setting, mir besser gefallen würden, aber der erste Band war durchschnittlich. Leider kann auch der zweite Band nun auch nicht das entfalten, was ich mir erhofft hätte. Das heißt zwar nicht, dass ich eins der Bücher als Enttäuschung einstufen würde, aber es ist eben noch nicht die Magie aus True North. Im ersten Band hatte ich schon den Eindruck, dass das Geschehen sehr oberflächlich bleibt. Man ist zwar mittendrin im Geschehen und fiebert auch für das Pärchen mit, aber trotzdem hat man am Ende das Gefühl, dass nicht tief genug gegangen wurde. Dieser Eindruck wiederholt sich hier. Hauptfigur Patrick kennen wir schon aus dem ersten Band, wo er Georgia kurzfristig schöne Augen gemacht hat. Ich hatte jedoch arge Probleme, den Patrick aus dem ersten Band mit dem aus dem zweiten überein zu bringen. Es wirkte nicht so natürlich, wie man das normalerweise hat. Ehrlicherweise hatte ich mich auf den Band mit ihm auch gar nicht gefreut, weil er eben eher rüde, prollig etc. rüberkam. Dementsprechend ist es natürlich gut, dass er hier deutlich nachbarer ist. Zwar immer noch eine Art einsamer Wolf, aber doch besser zu packen. Diese oberflächliche Betrachtungsweise zeigt sich dann auch in der Entwicklung von Patrick. Er lässt sich anfangs von niemandem anfassen, Beziehungen sind für ihn ein Fremdwort und all diese Baustellen werden recht schnell losgeworden. Natürlich animiert ihn Ari, ein anderer Mensch zu sein, aber dennoch war es mir zu schnell und das gilt dann auch insgesamt für ihre Liebesgeschichte. Ihr erstes gemeinsames Mal miteinander kam für mich an der gesetzten Stelle völlig unerwartet. Dennoch kann ich nicht leugnen, dass die beiden etwas Schönes miteinander haben. Er, der seinen Beschützerinstinkt entdeckt und sich dadurch immer mehr öffnet und sie, die trotzdem nicht das hilflose Mädchen ist, sondern völlig eigenständig, aber zuvor in einer gefährlichen Beziehung steckte. Die Entwicklung des Geschehens war für mich so logisch und nachvollziehbar, da habe ich wirklich nichts zu meckern. Aber wenn man eben „True North“ kennt, dann weiß man, was bei Bowen möglich ist und da kratzt leider auch die „Brooklyn Years“-Reihe nur an der Oberfläche von. Fazit: Auch mit dem zweiten Band kann mir die „Brooklyn Years“-Reihe leider nicht beweisen, dass sie von der großartigen Bowen stammt, die ich über „True North“ kennengelernt habe. Es ist definitiv eine unterhaltsame Lektüre, in der der Sport die Entfaltung bekommt, die für so eine Thematik auch nötig ist, aber dafür bleibt die tiefere Ebene auf der Strecke. Es sind genug Emotionen und Gefühle da, aber nicht so tiefgehend, wie ich es kenne und erwarte.