Profilbild von Frederike

Frederike

Posted on 31.12.2020

Es gibt kein großes Vorspiel, das erste Kapitel ist der Anruf von Ed, als er auf der Polizeistation ist und ihm vorgeworfen wird, einen Mord begangen zu haben. Zu dieser Zeit war Joe, der Protagonist und Erzähler, sieben Jahre alt. Im zweiten Kapitel ist Joe 17 Jahre alt und ist zu Ed nach Texas gefahren, um ihn zu besuchen und zu unterstützen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Geschichte richtig und es gibt immer wieder Rückblenden. Die Schreibweise war locker, luftig und trotzdem habe ich all die Gefühle, die Joe durchlebt hat lesen und miterleben können. All die Schmerzen, die Freude, die Verzweiflung, alles. Ich fand es erstaunlich, dass Joe, nach all den Jahren, zu seinem Bruder gehalten hat. Er kam nicht auf die Idee, Ed zu fragen, ob er etwas mit dem Mord zu tun hatte. Ed bat ihm gesagt, dass er es nicht war und aufgrund dieser Aussage eines Menschen, den er zehn Jahre lang nicht gesehen hat, verteidigt er ihn vor wildfremden Menschen. Ich will nicht sagen, dass ich das nicht auch getan hätte, aber ich hätte wenigstens wissen wollen, was vorgefallen ist. Die Charaktere waren sehr lebensecht beschrieben, aber es wurde nicht alles über sie offenbart, sodass erst allmählich jedes Geheimnis aufgedeckt wurde. Dieses Buch wurde dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2020 ausgezeichnet und es hat es verdient! Ich möchte dieses Buch jedem ans Herz legen, denn es hat mich berührt und ist definitiv ein Jahreshighlight. 5+/5 ★

zurück nach oben