dianae E
Julian Kappler - Shylandra Die neunzehnjährige Shylandra hatte vor wenigen Jahren die Wahl: entweder im Gefängnis bis zum Lebensende eingesperrt sein oder dem halbgöttlichen Kaiser als Assassinen dienen. Worauf ihre Wahl fiel, ist unschwer zu erkennen, denn Shylandra ist die Beste ihres Fachs. Gerade erst von einem Auftrag zurück wird sie erneut zu einem heiklen Auftrag geschickt: Sie soll eine hohe Persönlichkeit töten um damit die Gunst vom Sohn der Schlange, dem Gott S´zaroszs, erlangen. Doch wird Shylandra überhaupt zum Sohn der Schlange gelangen, denn schließlich ist der Weg voller Gefahren und auch eine Assassinen hat es nicht leicht, denn nicht nur Feinde sondern auch ehemalige Freunde trachten ihr plötzlich nach dem Leben. „Shylandra“ spielt im selben Universum wie „Die Steine der Götter“ (Götterpfade, Götterfrost, Götterfeuer, Göttermagie) aus der Feder von Julian Kappler. Es ist zwar nicht unbedingt nötig, das Buch „Die Steine der Götter“ zu kennen, ich empfehle es aber trotzdem, denn die Geschichte startet hier, wo sie im Vorgängerbuch aufgehört hat. Außerdem gibt es kleinere Rückblicke zu bereits bekannten Charakteren. Dennoch ist das Buch eigenständig lesbar. Der Erzählstil des Autoren ist modern, locker und humorvoll. Ich mag wie Julian Kappler schnell das Tempo und die Spannung anzieht und bis zur letzten Seite hält. Es gibt zwischendurch zwar immer wieder kleinere Kapitelcliffhanger, aber durch den geschickten Erzählstil habe ich das Buch in wenigen Stunden durchgelesen und kaum zur Seite gelegt. Die Fantasy-Story ist mitreißend und wer die Bücher aus „Die Steine der Götter“ bereits kennt, weiß, dass der Autor trotz der düsteren Stimmung immer mal wieder ein paar humorvolle Szenen einbringt und mit Zitaten und Weisheiten um sich wirft. Ich finde, das lockert die schwere, düstere Atmosphäre des Buches gekonnt auf. Die Handlung ist fesselnd, der Leser hat nur wenige Möglichkeiten durchzuatmen und begibt sich mit Shylandra auf eine überraschende, abwechslungsreiche und abenteuerliche Reise, die von einigen Irrwegen, Stolpersteinen und Sackgassen gespickt sind. Die Charaktere sind lebendig und facettenreich ausgearbeitet. Ich mag Shylandra, ich mochte sie bereits in der „Mutter-Reihe“, da sie sich aus der Masse heraushebt, tough und findig ist, kämpferisch und doch auch herzlich. In ihr kämpfen zwei Seiten, die stark an ihren Glauben ziehen. Dieser Aspekt der Figur hat mir besonders gut gefallen, denn nicht nur die Gefahren von der Welt um sie herum, sondern auch der Kampf in ihrem Inneren ist sehr gut beschrieben. Es gibt ein Wiedersehen mit Xordull Khemsi. Ich hätte mir gewünscht, ihn im späteren Verlauf noch mal zu treffen, aber da ich mir durchaus eine Fortsetzung zu Shylandra vorstellen könnte, würde ich mich freuen, wenn es da noch mal ein Treffen zwischen den beiden gibt. Einige wenige lose Fäden aus „Die Steine der Götter“ werden hier beendet, und das ist schön. Einen großen Pluspunkt gibt es für die Ausarbeitung der Schauplätze. So vielseitig und bildhaft beschrieben, dass mein Kopf überhaupt nicht zur Ruhe kam. Hier hätte ich auch einen Film schauen können, die Handlungsorte waren detailreich und anschaulich beschrieben. Das Buch hat mich super unterhalten und nachdem ich „Die Steine der Götter“ erst vor kurzem gelesen habe, war ich schon auf das neueste Werk des Autoren sehr gespannt. Und was soll ich sagen? Ich bin begeistert. Ich habe eine kurzweilige, fantastische und unterhaltsame, hochspannende, abenteuerliche und auch gefühlvolle Geschichte bekommen, die ich sehr gern gelesen habe und an dieser Stelle auf jeden Fall weiter empfehlen möchte. Das Cover ist ein absoluter Hingucker und gefällt mir sehr gut. Fazit: Die hochspannende, abenteuerliche und temporeiche Fantasystory um Shylandra hat mir super gefallen. 5 Sterne.