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lisa_liest_ffm

Posted on 30.12.2020

Kritik Design: Das Cover ist recht einfach gehalten mit einigen Details, die aber schon auf Handlungsstränge und Objekte verweisen, die im Buch von Bedeutung sein werden. Zudem ist Mias Motto auf dem Cover abgedruckt. Im Allgemeinen vermittelt das Cover die gleiche dunkle, gefährliche Stimmung, die auch ganzzeitig im Buch herrscht. Lesefluss: Da es sich dabei um ein Fantasy-Buch mit einer ganz neuen Welt handelt, war es nicht immer leicht, sich die Umgebungen richtig vorzustellen. Dazu kam, dass Kristoff gerade in der ersten Hälfte viel mit Fußnoten arbeitet, um die Geschichte mit historischen Kontext zu versehen. Auch hat Kristoff einen sehr detaillierten und teilweise fast schon poetischen Schreibstil, der sich manchmal positiv, aber manchmal auch negativ auf die Geschichte auswirkte. Dies führte bei mir dazu, dass lange Zeit kein richtiger Lesefluss entstehen konnte und ich mich besonders in der erste Hälfte sehr durch die Geschichte durchkämpfen musste. Richtig spannend wurde es dann zum letzten Drittel, als sich Mias Ausbildung bei der Roten Kirche dem Ende zuneigte. Zu diesem Zeitpunkt hatte man sich an Kristoffs Schreibstil gewöhnt und ich das Buch kaum weglegen. Inhalt und Charaktere : Die Geschichte war von Anfang an außergewöhnlich, auch wenn sie zugleich nicht sofort greifbar. Zwar war es schon zu Beginn an spannend, als Mia um ihr Leben kämpfen muss und diese Spannung flachte auch nie ab, aber mit Mia, ihren Fähigkeiten und Jay Kristoffs Schreibstil klarzukommen erforderte gerade auf Englisch etwas Durchhaltevermögen und Konzentration. Hatte man sich aber erstmal daran gewöhnt und die Hälfte der Geschichte auf sich wirken lassen, fing die Geschichte an super spannend und unvorhersehbar zu werden. Besonders zum Ende hin dachte ich oftmals "WTF" und konnte gar nicht glauben, was ich gelesen hatte. Das lag größtenteils auch an der Roten Kirche, dem Verbund eiskalter Mörder und Assassine, die auf brutalste Weise ihre Studenten ausbilden. Die Geschichte ist also nichts für Menschen mit leichten Nerven. Kristoff erschuf in dieser Geschichte ganz besondere Charaktere, die oftmals mit ihren vergrabenen Charakterzügen überraschten. So konnte ich mit der Protagonistin Mia am Anfang eher schlecht eine Verbindung aufbauen. Nach der Ankunft bei der Roten Kirche zeigten sich bei ihr jedoch verbogene Charakterzüge, darunter besonders ihr rationales Denken und ihr doch vorhandenes Moralgefühl, und ihre charakterliche Entwicklung, die sie mir schlussendlich doch sehr sympathisch machte. Mein Lieblingscharakter war ohne Zweifel Tric. Gemeinsam versuchten die Beiden inmitten von Mördern und Lügner doch ein Teil ihrer Menschlichkeit zu bewahren. Im Laufe der Geschichte zeigte sich, dass Mia nicht die Einzige mit besonderen Fähigkeiten ist. So gab es in der Roten Kirche noch das Geschwisterpaar Adonai und Marielle, die beide so verstörend waren und in einem wirklich Grusel hervorrufen konnten. Leider kann man sonst nicht viel mehr zur Geschichte sagen, da alles weitere schon Handlungsstränge aufdecken und spoilern würde. Deswegen belasse ich es mal hierbei ;) So viel sei gesagt, Mias Geschichte ist nach diesem Buch noch lange nicht zuende. Sie hat gerade erst angefangen, aber wie gut, dass es ja noch zwei Folgebände gibt 😊 Fazit: Nevernight von Jay Kristoff ist der Auftakt einer brutalen, unvorhersehbaren, rasante Fantasytriologie, mit der man sich zu Beginn jedoch erst anfreunden muss, den Jay Kristoff hat einen sehr eigenen Erzählstil. Konnte man sich damit aber arrangieren und vielleicht am Anfang auch etwas durchbeißen, erwartet einen eine Geschichte mit unerwarteten Wendungen, mit magischen Fähigkeiten, mit brutalen Killern, die man so bisher noch nie gelesen hat. Von mir gibt auf jeden Fall die Empfehlung "auf jeden Fall lesenswert". Für ungeübte Englischleser würde ich jedoch die deutsche Übersetzung empfehlen. Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Eindruck von dem Buch vermitteln :)

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