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Wolfhound

Posted on 30.12.2020

Die Reihe der Weitseher ist vor einigen Jahren unter anderem Titel bereits erschienen. Hier handelt es sich also um eine Neuauflage des Weitseher-Zyklus. Fitz Chivalric ist ein Bastard des Königsohns und hat als solcher kein leichtes Leben. Seinen Vater kennt er nicht, dieser hat auf den Thron verzichtet und ist kurz darauf gestorben. Ob es ein natürlicher Tod war, bleibt dahingestellt und unaufgelöst. Fitz wird als kleiner Junge an den Hof seines Großvaters König Listenreich geholt und wächst dort in der Obhut des Stallmeisters Burrich auf. Nebenbei wird er von Chade, dem Bastardbruder des Königs, zum Assassinen ausgebildet. Auch dauert es nicht lange bis wir von den besonderen Fähigkeiten Fitz' erfahren. Fitz hat mit Intrigen, Lügen und sich selbst zu kämpfen. Hauptsächlich mit sich selbst. Denn dieses Buch wird aus der Ich-Perspektive erzählt, was doch recht ungewöhnlich ist, aber natürlich einen tiefen Einblick in die Seele und Gefühlswelt unseres Protagonisten liefert. Und das macht die Autorin ausgiebig. Wer also ein Fantasy-Epos wie Game of Thrones oder Herr der Ringe erwartet, der ist hier vollkommen falsch. Hobb bietet uns hier hauptsächlich eine Charakterstudie mit etwas Rahmenhandlung. Das ist nicht unbedingt uninteressant, lässt aber die Handlung an vielen Stellen einfach nur dahinplätschern. Ein bisschen gewürzt wird die Gedankenwelt Fitz' von seinen Lehrstunden bei Chade und seiner Weitseher-Gabe, mit der er nicht so richtig zurecht kommt. Ach ja, die Korsaren sind auch unterwegs, bedrohen die Küste des Königreichs mit einer Armada an Schiffen, aber der König denkt gar nicht daran, eigene Schiffe zu bauen und hofft nur auf die Fähigkeiten seiner Weitseher. Natürlich wird der Bastardjunge auch von seinem Onkel als Bedrohung angesehen und muss sich so einigen Gemeinheiten, Intrigen und Mordversuchen erwehren. Ein echter Lichtblick war der Hofnarr, den ich faszinierend und sehr unterhaltsam fand. Aber sonst ist nicht viel passiert und dennoch konnte ich nicht aufhören und war in der Geschichte gefangen.

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