Dreamworx
Eine Liebe inmitten von Weihnachtssternen 1910. Für Felizitas beginnt eine neue Lebensphase, denn gemeinsam mit ihrer Familie wandert sie von München nach Kalifornien aus, um dort ein neues Leben zu beginnen und ihr Glück zu machen. Schon bald verliebt sich Felizitas in die von der Sonne verwöhnte ungewöhnliche Landschaft. Das Einleben fällt allen zu Beginn recht schwer, da sie sich erst einmal an die Gepflogenheiten der Bevölkerung gewöhnen müssen, aber auch die Bewohner machen es ihnen nicht leicht, denn sie sind Neulinge und werden erst einmal misstrauisch beäugt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten freundet sich Felizitas mit dem Farmerssohn Philipp an, mit dem sie bei einem Ausritt Pflanzen mit wunderschönen Blüten entdeckt, denen sie fortan ihre ganze Kraft und Energie widmen, um diese zu züchten… 2005 erfährt Stella zufällig, dass sie in Amerika Familienangehörige hat und möchte diese unbedingt kennenlernen, zumal sie es faszinierend findet, dass diese in Kalifornien Weihnachtssterne züchtet. So begibt sie sich auf die Reise und lernt endlich Felizitas kennen… Lea Thannbachs Roman „Im Land der Weihnachtssterne“ passt gut zur Jahreszeit, sieht man doch überall diese prächtigen Pflanzen mit ihren leuchtend roten, manchmal auch aprikot- oder weißfarbigen Blättern, die in unseren Breiten viele Fans haben und zum Fest nicht wegzudenken sind. Die Autorin hat die Geschichte des Weihnachtssterns mit einer romantischen Liebesgeschichte verknüpft, die sie mit flüssigem und gefühlvollem Schreibstil an den Leser heranträgt. Die Handlung erstreckt sich über zwei Zeitebenen, wobei die eine im Zeitraum 1911-1918 stattfindet und der Leser sich an Felizitas‘ Fersen heftet, die andere Ebene spielt 2005, wo der Leser Stella kennenlernt. Durch die wechselnden Perspektiven baut sich ein wenig Spannung auf, so dass der Leser mitfiebert und nebenbei durch die farbenfrohen Beschreibungen ein schönes Kopfkino beschert wird, bei dem er von einem Meer von Weihnachtssternen träumt. Die Entwicklung der Liebesgeschichte und des Familiengeheimnisses, das es aufzudecken gilt, sind zwar recht vorhersehbar, schmälern jedoch nicht das kurzweilige Lesevergnügen. Die Charaktere sind liebevoll inszeniert und vermitteln mit ihren glaubhaften Ecken und Kanten das Gefühl von Lebendigkeit und Authentizität. Der Leser folgt ihnen gern und nimmt Anteil an ihrem Schicksal. Felizitas ist eine selbstbewusste junge Frau voller Tatendrang. Mutig stellt sie sich neuen Herausforderungen und überzeugt mit ihrer Hilfsbereitschaft und Stärke. Philippe ist zu Beginn glatt als Schnösel zu bezeichnen, aber er hat das Herz auf dem rechten Fleck. Stella ist ebenfalls eine Sympathieträgerin, ihre offene und ehrlichen Art sowie ihre Schicksal lassen den Leser nicht kalt. „Im Land der Weihnachtssterne“ ist ein kurzweiliges Lesevergnügen mit Lerneffekt, denn wer weiß schon etwas über die Geschichte dieser farbenprächtigen Pflanzen. Auch iebe sowie ein altes Geheimnis werden mitgeliefert. Schöne Lektüre für dunkle Wintertage.