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Mandy

Posted on 28.12.2020

Noch nie so viele Tränen vergossen Dieses Buch ist…schwierig! Ich habe es geliebt von der ersten bis zur letzten Seite. Und doch hatte ich noch nie so Probleme ein Buch fertig zu lesen. Es hat mich einfach mental so mitgenommen, auf jede erdenkliche Art und Weise, dass ich mehrfach abbrechen musste. Ich musstte abbrechen, weil ich in dem Moment nicht mehr weiterlesen konnte. Ich hatte es einfach nicht geschafft. Dieses Buch hat bei mir Erinnerungen wachgerüttelt, an die ich sonst versuche nicht viel zu denken. Aber das sagt für mich nicht aus, dass das Buch schlecht wäre. Nein, es zeigt wie gut das Buch geschrieben ist. Ich denke, auch Menschen, die nicht eine ähnliche Geschichte wie die Protagonistin haben, können bei diesem Buch sehr emotional werden. Aber da ich mich aufgrund meiner eigenen persönlichen Erfahrung so gut in die Protagonistin hineinversetzen kann, hat es mir das umso schwerer gemacht. Die Protagonistin ist zu Anfang ein super lustiges junges Mädchen, dem einige schwierige Situationen wiederfahren. Später ist sie eine intelligente junge Frau, die ihren Traumjob lebt und damit zufrieden ist. Als sie dann ihren Jugendfreund in ihrem neuen Arbeitgeber wiedertrifft, ist das Chaos komplett. Denn von ihrer Seite ist die Anziehung noch da, sie weiß jedoch nicht, wie er dazu steht. Er ist generell extrem zurückgezogen und verhält sich auch gegenüber seinen Kindern sehr eisig. Die Story geht wundervoll spannend voran und ihre beste Freundin und Cousine Shay sorgt auch für den ein oder anderen Lacher in dem Buch. Dennoch überwiegten für mich die traurigen Sequenzen, weswegen ich gefühlt ununterbrochen weinen musste. Ein durch und durch gelungenes Buch, wundervoller Schreibstil und eine super schöne Geschichte. Ich werde auf jeden Fall noch die anderen Bücher der Autorin lesen, da mir dieses eine soooo gut gefallen hat! Spoiler Alert Am Anfang des Buches lernt man Elli (alias Eleanor) kennen, die eine absolute Leseratte ist und ihre Zeit am liebsten nur mit ihren Büchern und ihrer Cousine Shay verbringt. Auf einer Party lernt sie wegen eines Gefallen, den dieser seinem Freund schuldet, den beliebten Greyson East kennen. Obwohl sie anfangs sehr genervt von ihm ist, unterhalten sie sich gut und werden auch schnell gute Freunde. Nachdem sie von ihrer Mutter dann die schockierende Nachricht erhält (die Mutter hat Brustkrebs), fühlt sie sich, als wäre ihr Leben zerstört und am Ende. Sie landet in einem Tief, aus dem ihr Grey überraschenderweise heraushelfen kann und ihr die Ablenkung gibt, die sie so sehr benötigt. Ich habe mich direkt zu Anfang in Ellie wiederfinden können. Sie liebt Bücher, hasst Parties und würde am liebsten den ganzen Tag nur lesen. Das klang direkt nach mir. Als dann auch noch die Sache mit ihrer Mutter kam, war es für mich das erste Mal vorbei. Da ich selbst meinen Vater mit 18 Jahren an den Krebs verloren habe, konnte ich ihre Gefühle bis ins tiefste Detail nachvollziehen und musste bei den Erklärungen direkt an die Zeit von vor sechs Jahren denken. Dadurch bin ich tatsächlich kurz fast zusammengebrochen und musste das Buch für den Moment abbrechen. Ich weiß noch, dass ich direkt meinen besten Freund anrief, der mich dann ein bisschen ablenken sollte. Es hat zum Glück auch geholfen und nach zwei Tagen Abstand konnte ich das Buch auch weiterlesen. Aber es ging immer weiter mit den Aufs und Abs. Im ersten Teil des Buches wird die Story ihrer Jugend erzählt und wie sich Ellie und Grey das erste Mal kennen und lieben lernen. Sie verbringen Zeit miteinander, die Ellie über die schwierige Situation hinweg helfen und Grey schafft es, dass sie für kurze Zeit manchmal sogar alles vergessen kann. Außerdem hilft er, so wundervoll wie er ist, sogar dabei, dass ihre Mutter sich besser fühlt. Damit und mit all seinen Sprüchen – er hat nur für Ellie, damit sie etwas gemeinsam haben, Harry Potter gelesen- hat sich Grey ganz schnell in mein Herz geschlichen. Ich kann also absolut verstehen, warum so viele Bloggerinnen Grey als den perfekten Book Boyfriend sehen. Diesen Platz hat er bei mir auch direkt gewonnen zumindest für den ersten Teil der Story. Die Momente, die Ellie und Grey miteinander teilen, gehören für mich zu den schönsten im ganzen Buch. Ich liebe es, wie sie miteinander harmonisieren und fand schon zu Anfang, dass sie perfekt für einander sind. Später fand ich es dadurch umso trauriger, dass sie sich nach Ellies Umzug voneinander entfernt haben und, obwohl sie sich bei der Beerdigung ihrer Mutter noch einmal gesehen haben, immer weniger schreiben und sich entfremden. Dann kam der zweite Teil des Buchhes. Und genauso abrupt wie hier, war auch dort der Übergang. Ellie ist nun einen erwachsene Frau und liebt ihren Job als Tagesmutter. Sie hatte nach dem Tod ihrer Mutter recht schnell als solche begonnen zu arbeiten und gleichzeitig abends in der Universität einen Abschluss in frühkindlicher Erziehung gemacht. Da sie die Arbeit als Tagesmutter so sehr liebt, hat sie diesen Beruf immer gerne ausgeübt, muss aber aufgrund des älterwerdens der Kinder etwa alle 5 Jahre die Stelle wechseln. Genau, wie es zu Beginn dieses Teils passiert. Durch Zufall erfährt sie von der Stelle als Nanny zweier wundervoller Mädchen und trifft dort überraschend den Vater der Mädchen. Und wer hätte es gedacht, es ist Greyson. Ja, Greyson East, ihre Jugendliebe und dieser wundervolle, optimistische, aufgeweckte Kerl, der nur für sie Bücher gelesen hat. Nur leider hat er sich total verändert und ist nun eiskalt. Der Verlust seiner Frau hat ihn zu einem komplett anderen Menschen gemacht, den Ellie gar nicht wieder erkennt. Ebenso erstaunt ist sie auch, dass sie die Stelle erhält und kurze Zeit später bereits als Nanny der beiden Mädchen Lorelei (5) und Karla (14) anfängt. Lorelei hat sie schnell ins Herz geschlossen, aber Karla macht es ihr schwierig. Sie ist zum einen der typische Teenie und zum anderen natürlich auch gezeichnet durch den Verlust, aber auch durch die eigenen Verletzungen, die der Unfall hinterlassen hat. Dennoch schafft es Ellie sich Stück für Stück in ihr Herz zu schleichen, auch wenn sie es gar nicht bemerkt. Ebenso langsam dauert es aber auch, Greyson aus seinem Schloss aus Eis herauszuholen. Nachdem sie eine schwierige Situation haben, in der Grey seine Tochter Lorelei vor den Kopf gestoßen hat, hat Ellie genug und brüllt ihm direkt ihre Meinung entgegen. Und ganz ehrlich, ich häte es genauso getan. Es hat mich so mega aufgeregt, wie er sich verhalten hat. Und gleichzeitig hat er mir auch leid getan. Er hat sich so sehr zurückgezogen, dass er den Weg nach draußen schlichtweg nicht mehr finden kann. Aber Ellie schafft es natürlich ihn aus seinem Herz herauszuholen und findet Stück für Stück den alten Grey wieder in ihm. Nach und nach kommen sich die beiden auch wieder näher, wer hätte das gedacht, bis sie eines Tages von Lorelei und Karla entdeckt werden. Der Verlauf in diesem Moment ist zwar absolut absehbar aber auch absolut verständlich. Kein Kind würde anders reagieren zumal ihre Mutter erst seit einem Jahr tot ist. Persönlich hätte ich es wahrscheinlich besser gefunden, wenn zwischen dem Tod der Mutter und dem Wiedersehen mit Ellie mehr Zeit gelegen hätte. Aber auch für die beiden ist die Situation gerade aus diesem Grund unendlich schwierig. Wenn sie sich nocht schon von früher kennen würden, währe diese Situation für mich auch total komisch geworden. Dass sie sich kannten hat einiges leichter aber auch vieles schwieriger gemacht. Einige der Situationen, wie etwa die Gedanken von Grey an seine verstorbene Ehefrau, aber auch Ellies Wunsch nach der Nähe ihres Vaters, haben mir immer wieder die Tränen in die Augen getrieben. Das Buch hat es einige Male geschafft, mich zum Weinen zu bringen, was für mich für den Schreibstil und die Erzählfähigkeiten der Autorin spricht. Klar, war es auch teilweise der Ähnlichkeit zu meiner eigenen Jugend geschuldet, aber nicht komplett. Nach vielen vergossenen Tränen habe ich also dieses Buch vollendet und mich mit Grey und Ellie über ihr wiedergefundenes Glück gefreut und für Karla und Lorelei über eine neue Freundin, denn jeder und auch Ellie weiß, eine Mutter kann sie nie ersetzen, aber das will sie auch nicht. Und damit ist dieses Buch für mich ein riesiger, wenn auch tränenreicher Erfolg geworden, dem ich nicht weniger als 5 Sterne geben kann.

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