bookish.yvonne
Alice Oseman hat mit der Heartstopper-Reihe eine wunderschöne Geschichte geschaffen und ich will unbedingt den 4. Band lesen! Es ist so schön mitzuerleben wie Nick und Charlie mit ihrer Beziehung und anderen Menschen umgehen. Obwohl auch ernste Themen behandelt werden, zeigt dieser Band wie wichtig es sein kann einen Menschen an der Seite zu haben, der für einen da ist. [TW: Biphobie, Erwähnung von Selbstverletzung, Essstörung, Homophobie] Toll, dass betont wird, dass auch Jungs, die gerne Rugby spielen, schwul bzw. bisexuell sein können. Wie sportlich oder wie sehr jemand sich für Sport begeistert hat nichts mit der Sexualität zu tun, aber in unserer Gesellschaft können sich viele nicht vorstellen, dass z.B. ein Fußballer nicht-hetero sein könnte, denn es ist doch ein “ach so männlicher Sport”. Eine wichtige Lektion ist auch, die Erkenntnis, dass niemand es den Freund*innen oder der Familie auf irgendeine Art oder Weise ein Coming Out schuldet. Niemand ist dazu verpflichtet und sollte das nur tun, wenn man dazu bereit ist. Ich habe mich auch so gefreut, dass Freunde von Nick auf ihn zugegangen sind und zugegeben haben, dass sie Zivilcourage hätten zeigen sollen, als Harry so viel Homophobes von sich gegeben hat. Ah, das hatte ich in der Rezension des 2. Bandes vergessen, aber was auch toll war, war die undramatische Einführung einer trans Figur. Es wurde kurz erwähnt, weil Nick sie wohl noch vor ihrem Outing kannte und jemand hat ihm einfach ihren Namen genannt und es wurde nicht weiter herumdiskutiert. Auch der Deadname wurde weggelassen, indem jemand Nick unterbrochen hat, bevor er seinen Satz “Hey, ist das nicht…” zu Ende sagen konnte, richtig toll gemacht! In diesem Band wird sehr gut dargestellt, wie das für manche ist ein Coming Out zu haben, auch wenn man davon ausgeht, dass der Freundeskreis kein Problem damit hat. Ganz oft ist immer noch eine kleine Stimme, die flüstert, “Was, wenn doch?” Ich fand es auch gut, dass ein Charakter eingeführt wurde, der die Meinung vertritt, dass bisexuell keine legitime sexuelle Orientierung ist, weil einige tatsächlich der Meinung sind, dass es lediglich heterosexuell und homosexuell gibt. Diese Auseinandersetzung zeigt, wie sehr das Nick verletzt und aufwühlt, und ich hoffe, dass einige dadurch erkennen können, dass man einer anderen Person nicht die Bisexualität absprechen sollte. Ich liebe Nick dafür wie aufmerksam und sensibel er ist. Wie er auf Charlie achtet und sich um ihn sorgt, ohne ihn als “kaputte Person” zu sehen, die “repariert” werden muss. Auch wenn Charlie Mobbing erlebt hatte und es ihm hin und wieder nicht gut geht, heißt es nicht, dass er deshalb schwach ist und das kommuniziert Nick ganz klar. Ihre Beziehung zueinander ist einfach so schön und auch die beiden Jungs an sich sind unglaublich liebenswert. LEST DIESE REIHE!