Ramona Kielfeder
Ich habe Love Show von Britta Sabbag tatsächlich einfach gelesen, ohne die Kurzbeschreibung zu kennen. Einfach nur, weil ich die Bücher der Autorin sowieso gerne lese. Während des Lesens kam ein ganz starkes Wiedererkennungsgefühl in mir auf. Mir lag es auf der Zunge und irgendwann schoss es mir durch den Kopf: Die Truman-Show. Ich weiß nicht, ob ihr den Film mit Jim Carrey kennt. Tatsächlich fühlte ich mich in einigen Aspekten wage an den Film erinnert, aber insgesamt ist Britta Sabbag doch eine eigeständige Geschichte gelungen. Besonders cool fand ich die Wechsel der Perspektiven. Die Geschichte wurde nämlich nicht nur von der Protagonistin Ray erzählt, sondern zum Beispiel auch aus dem Studio des Fernsehsenders. So hatte ich als Leserin wissenstechnisch immer ein wenig die Nase vorn, was das allwissende Gefühl weiter verstärkt hat. Die Seiten flogen zu Beginn nur so dahin. Britta Sabbag hat einen Schreibstil, der zum Weiterlesen einlädt. Tatsächlich hatte ich aber im weiteren Verlauf so meine Probleme mit einigen Figuren. Ray ist mir beispielsweise in vielen Verhaltensweisen viel zu naiv und kindlich gewesen. Sie verhält sich nicht annähernd so, wie ich es von einer siebzehnjährigen jungen Frau erwarten würde. Sie hinterfragt auch grundsätzlich einfach gar nichts. Ohne zu spoilern möchte ich noch sagen, dass der Schluss mich dann wirklich irritiert hat. Es ging alles viel zu schnell und noch dazu hat es mich ehrlich verwirrt. Der Schluss passte nicht wirklich zum Rest der Geschichte. Love Show von Britta Sabbag fällt durch die wunderschöne Covergestaltung sehr positiv auf und es ist eine nette Geschichte für zwischendurch. Insgesamt konnte mich das Buch aber nicht vom Hocker hauen.